Kommentar
Die Golden Globe Awards sind in neuer Hand: Die Investmentfirma Eldridge um den US-Milliardär Todd Boehly und deren Tochterfirma Dick Clark Productions haben die Vermögenswerte vom Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA) erworben. Die seit den 1940er-Jahren von in Hollywood ansässigen Auslandsjournalisten verliehenen Golden Globes werden damit nun von einer privaten profitorientierten Organisation weitergeführt. Die Verbandsmitglieder erhalten vom neuen Besitzer ein jährliches Honorar von umgerechnet 70.000 Euro und werden fünf Jahre lang als Preisjury fungieren.
Die Höhe des Kaufpreises wurde nicht bekannt gegeben, Todd Boehly ist auch Miteigentümer des Londoner Fußballklubs FC Chelsea und des Baseballteams LA Dodgers, außerdem gehört ihm mehr als ein Viertel des wohl bekanntesten Basketballteams der Welt, der LA Lakers.
Die 81. Verleihung der Golden Globes soll am 7. Jänner 2024 stattfinden. Der Verband der Auslandspresse wurde in den letzten Jahren von Skandalen geschüttelt und musste sich viel Kritik gefallen lassen. 2021 hatte NBC sogar die traditionelle TV-Übertragung abgesagt. Nominierte blieben der Veranstaltung fern, die Namen der Gewinner wurden nur über Social Media verkündet.
Grund für die Kritik waren unter anderem struktureller Sexismus und der Mangel an Diversität. So gehörte dem Gremium aus knapp 100 Journalisten und Journalistinnen bis vor wenigen Jahren kein einziges schwarzes Mitglied an. Der Verband hat einige Reformen durchgeführt. Bereits im vorigen Sommer hatten die HFPA-Mitglieder für das neue Unternehmensmodell gestimmt. Eine neue Stiftung – die Golden Globe Foundation – soll die philanthropische Arbeit der HFPA fortführen.