Auf einem Häusl in Westdeutschland, 1968: Männer küssen sich, einer zerrt den anderen in eine Kabine, sie haben einvernehmlichen Sex. Eine versteckte Kamera der Sittenpolizei filmt mit. Vor Gericht heißt es: „Widernatürliche Unzucht nach Paragraf 175.“ Urteil: 24 Monate Haft. Sebastian Meises „Große Freiheit“ erzählt von der Kriminalisierung queerer Liebe. Im Fokus des Films stehen der Homosexuelle Hans Hoffmann (Franz Rogowski) und seine Haftstrafen. Er liebt und begehrt Männer. Die Nazis lassen ihn deswegen ins KZ deportieren, die Alliierten verhaften ihn nach Kriegsende erneut. Der Paragraf 175 existierte in Deutschland bis ins Jahr 1994.
Von Julia Schafferhofer