Als die "Goldene Note" erstmals als Hauptabend-TV-Show im Frühjahr 2021 ausgetragen wurde, ließ sich der damalige ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nicht lumpen: Man holte sich Thomas Gottschalk als Moderator, für den man eine kolportierte Gage von 100.000 Euro zahlen musste. Fast also das Zehnfache, was etwa Mirjam Weichselbraun für eine Show bekommt. Und die Initiatorin des Klassik-Nachwuchsförderpreises, Leona König, soll pro Sendung der Vorrunden, die marketingtechnisch unklug nicht unter "Goldene Note", sondern unter dem Titel "Stars & Talente" laufen, ein Honorar von 4000 Euro bekommen. Was etwa eine Barbara Rett auf die Palme bringen könnte, deren ORF-III-Gagen weit davon entfernt sind.
Hintergrund: Leona König, geboren 1981 in Prostejov (Tschechien) und Obfrau des Musikvereins zur Förderung hochbegabter Kinder ist die Lebensgefährtin von Alexander Wrabetz, damals noch nicht offiziell, mittlerweile treten die beiden offen als Paar auf. Für die "Goldene Note 2022" reichte das Budget noch für Alfons Haider als Moderator der Gala, heute Abend führt Norbert Oberhauser an Königs Seite durch den Klassik-Wettbewerb.
"Goldene Note 2023 by Leona König"
Dass er "Goldene Note 2023 by Leona König" heißt, wird in der Branche durchaus mit Häme betrachtet. Wofür offenbar "Germany’s Next Topmodel by Heidi Klum" als Vorbild diente – mit dem Unterschied, dass König kein Star ist. Die für das Leih-Geschmeide in der TV-Gala mit Chopard einen versteckten Sponsor fand.
Im Mittelpunkt sollen eigentlich die Nachwuchstalente stehen. Und die treten in drei Kategorien an. Bei den Streichinstrumenten ist mit der 13-jährigen Theresa Sayuri Brunner aus Langenwang auch eine Steirerin dabei. Die Jury muss zudem die Leistungen in den Kategorien Blasinstrumente sowie Ballett & Zeitgenössischer Tanz beurteilen. Als Juroren für die sechs Mädchen und drei Burschen im Alter von 10 bis 18 Jahren konnten Startenor Rolando Villazón, Violinistin Lisa Batiashvili und Davide Dato, erster Solotänzer des Wiener Staatsballetts, gewonnen werden.
Für die Sieger sollen Auftritte und/oder Stipendien bzw. Masterclasses organisiert werden. "Die Sendung ist ein Fenster, das das Fernsehen vielen Menschen öffnet, um zu sehen, dass Musik wichtig ist und dass man damit schon sehr jung anfangen kann. Musik ist eine Sprache, die wir alle sprechen sollten. Sie bringt uns Freude und berührt die Seele", freut sich Villazón auf seine Jurorentätigkeit.
"Goldene Note by Leona König 2023": 2. Juni, ORF 2, 20.15 Uhr.
