Es gab da so Zeiten, wo man sich als Commodore-64-Dauernutzerin voll vorn dabei wähnte. Oder später, als das nervtötende "Dingdingdingdingdinkrchkrchkrch" durch die WG waberte, wenn sich das Modem einwählte – vorausgesetzt, es ist keiner der Mitbewohner über das Kabel am Gang geflogen und hat die Verheißung "Internet" jäh gecrasht. Technisch gesehen war alles überschaubar, auch wenn es sich nach großer, weiter Welt anfühlte. Wer ChatGPT nutzt, der wird sich auf eine gewisse Art daran erinnert fühlen – eh eine nette Spielerei. Aber das, was Ilya Sutskever, dem Mastermind von ChatGPT, so vorschwebt, ist den Kinderschuhen entwachsen: "Menschen werden für die meisten ökonomischen Leistungen nicht mehr sinnvoll sein."

Die Doku "iHuman" in der Arte-Mediathek skizziert die disruptiven Folgen von Künstlicher Intelligenz für die Gesellschaft und lässt jene zu Wort kommen, die sie sich erdacht haben. Das ist bisweilen ziemlich unheimlich, wenn die Rede von neuronalen Netzwerken ist. Dabei sollten wir uns nicht vor der Zukunft fürchten, sondern schon jetzt alarmiert sein, denn die Doku nimmt auch die Algorithmen von Facebook und Co. ins Visier. Und das hört sich ziemlich gruselig an. Irgendwie ist wohl jeden Tag Halloween.