Die Vorgeschichte zum Austragungsort des 67. Eurovision Song Contest (ESC) ist bekannt: Großbritannien sprang als ESC-Gastgeberland für die von Russland angegriffene Ukraine ein, die den Wettbewerb 2022 mit dem Kalush Orchestra in Turin gewonnen hatte. 28 von 39 Ländern hatten dem ukrainischen Beitrag "Stefania" zwölf Punkte beim Televoting gegeben – ein neuer Rekord. Dadurch hatte es auch für den Sieg gereicht, denn bei der Wertung der Fachjurys war die Ukraine nur auf Platz vier gelandet.
Die britische BBC hielt sich jedenfalls an das Versprechen, bei den beiden Halbfinali (9. und 11. Mai) und beim Finale am 13. Mai ukrainische Elemente in die Shows zu integrieren und die Kultur des Landes sichtbar zu machen. Dass das Kalush Orchestra das Finale eröffnen wird, war eigentlich klar, zudem kommt ein Viertel des Moderatorenquartetts aus Kiews: Mit Julija Sanina gehört eine in der Ukraine populäre Künstlerin zu den Hosts.
"Wir werden in Liverpool für alle in der Ukraine auftreten, um uns daran zu erinnern, dass bessere Tage und der Sieg unseres Landes vor uns liegen, und um der Welt zu zeigen, wofür die Ukraine kämpft", lässt das Kalush Orchestra wissen. Und sagt: "Wir sind zwar traurig, dass wir den Eurovision Song Contest nicht in unser Heimatland zurückholen konnten, aber wir sind dem Vereinigten Königreich sehr dankbar, dass es diese Party in unserem Namen ausrichtet."
Auf seine Performance folgt eine Flaggenparade, die weitere ESC-Ikonen der Ukraine musikalisch unterstützen. Sie sollen ihre ehemaligen ESC-Beiträge mit britischen Musikklassikern mischen und ihren einen neuen "Twist" geben. Dabei sind Jamala (Siegerin 2016), die Band Go–A (2021 Platz fünf), Tina Karol (2006 Platz sieben) und die kultige Verka Serduchka (erreichte 2007 mit "Dancing Lasha Tumbai" Platz zwei). Auch in das Logo des heurigen ESC, der unter dem Motto "United by Music" steht, flossen die ukrainischen Farben ein.
Dass Österreich den Aufstieg ins Finale schafft, war seit Conchita laut Buchmacher noch nie so eindeutig: Das Duo Teya & Salena rangiert in den Wettquoten, wer vom zweiten Halbfinale aufsteigt, mit klarem Vorsprung auf Platz eins. Hier ein Video vom Pre-Event in London:
Im Finale selbst wird Österreichs Beitrag "Who the Hell is Edgar" auf dem tollen Platz sieben gehandelt; als Favoriten gehen Schweden und Finnland ins Rennen.
Die Wienerin und die Steirerin haben sich für Streetwear-Style entschieden. Sie werden bei der Performance vor bis zu 180 Millionen Zuschauern weite Jacken und Hosen aus einem Lackmaterial tragen, bei Teya in Schwarz gehalten und bei Salena in Weiß. Ergänzt werden diese mit roten Tops und Handschuhen.
3000 Tickets für die Arena von Liverpool werden übrigens unter Ukrainern verlost, die mit einem Visum in Großbritannien leben.