Dort, wo sonst das Live-Orchester aufspielt, saßen diesmal also Zuschauer. Weil die Musik aus der Hollywood-Konserve kam. Das wird auch kommenden Freitag und bei zwei weiteren ORF-Shows im April so sein. Ausgerufen wurde in der vierten Sendung der 15. Staffel eine „Film & Movie Night", in der die "Dancing Stars" zu Melodien aus Kino-Blockbustern ihre Choreografien präsentieren mussten. Daher eröffnete das Moderatorenduo Mirjam Weichselbraun & Andi Knoll zur Einstimmung tanzend zu "Time of my Life" aus "Dirty Dancing". Griffen aber schnell wieder zu den Mikrofonen, um den Hauptjuroren passende Film-Charaktere zu verpassen: Maria Angelini-Santner war die "Eiskönigin", Balázs Ekker wurde zum "Shrek" ernannt.
Gastjuror Michael Schottenberg, der 2019 den zweiten Platz im Ballroom erreichen konnte, nahm sich schmunzelnd zweideutig vor, die Figuren zu beurteilen. Was er als Regisseur und Direktor vom Wiener Volkstheater ja viele, viele Jahre lang getan hat. Er blieb ein Gentleman, warf aber mit Punkten nicht immer um sich; mitunter gab er gar weniger Punkte als der heutige Balsam-Balazs. YouTuber und Kabarettist Michael Buchinger war zwar nicht Schlusslicht in der Jury-Wertung, lukrierte aber weniger Anrufe bzw. SMS vom Publikum als Eveline Eselböck: Der Wiener musste gehen.
Rückblick: War die Magie einer "Movie Night" spürbar? Der syrisch-steirische Autor Omar Khir Alanam & Profi Kati Kallus tauchten ins Harry-Potter-Universum (Wiener Walzer zu „Hedwig’s Theme“). Und Hannes Kartnig, letzten Freitag ausgeschieden, schaute als Besucher vom Parkettrand zu. "Für deine Verhältnisse ein Fortschritt", gab sich Balazs Ekker gegenüber Omar gar nicht schrecklich. Lilian Klebow & Florian Gschaider mussten sich - ohne Lilianen - mit einer Rumba in die Welt von "Tarzan" (zu „You’ll Be in My Heart“ von Phil Collins) bewegen.
Neonpink und sichtbar nicht in Prada traten Influencer Michael Buchinger & Profi Herbert Stanonik an ... beim Quickstep zu „Suddenly I See“ aus „Der Teufel trägt Prada“. Schotti brachte es auf den Punkt: "Das Bild hat sich mir nicht erschlossen. Spiel doch wenigstens einen Tänzer!" Obwohl Balazs eine bessere Leistung als zum Kasperltheater letzte Woche sah.
Ex-Ski-Adler-Trainer Alexander Pointner & Manuela Stöckl hörten nach dem Slowfox zu „Smile“ aus Batmans „Joker“: "Diese Rolle war authentisch! Deine beste Leistung bisher." (Santner) "Das Lachen hat mit tiefer Verzweiflung im Film zu tun. Du hast mich sehr berührt. Eine großartige Leistung!" (Schottenberg)
Musiker Lucas Fendrich & Lenka Pohoralek waren auf den Spuren von Tom Cruise: ein schweißtreibender Jive zu „I Ain’t Worried“ aus „Top Gun“. "Zu schlaksig" für Santner, Ekker urteilte: "Das war nicht Euer Top-Tanz. Das Lied ist auch sauschwer." Schotti war es zu wenig "cool". Mehr Prinz Harry als Tom Cruise.
"Der Ballroom ist kein Ponyhof", scherzte Andi Knoll. Nun denn: Noch einmal Disney! Eveline Eselböck & Peter Erlbeck tanzten eine Samba zu „Unter dem Meer“ aus „Arielle, die Meerjungfrau“. Die burgenländische Gastronomin mit kroatischen Wurzeln genoss es, auch wenn die Nervosität laut Schotti spürbar war. "Sie machen mir den Job nicht leicht", gab sich Ekker diplomatisch, "als Privatperson finde ich toll, was Sie machen!" Ein Restaurant-Tisch ist dem Ungarn wohl sicher.
Corinna Kamper & Danilo Campisi war ein Langsamer Walzer zu „Mia and Sebastian’s Theme“ aus „La La Land“ von der "Dancing Stars"-Redaktion zugeteilt worden. Wunderschön ohne Show-Elemente und mit sehr viel Applaus! "Extrem hohes Niveau", so Angelini-Santner, die einen "Zehner" vergab. Zu den Liebesgerüchten sagte das Tanzpaar trotz eines hartnäckigen Andi Knolls: "Privat ist privat. Wir sind nicht bei Herzblatt, sondern bei Dancing Stars."
Jetzt sind es also nur noch sieben Paare auf dem ORF-Parkett!