Ein harter, tanzbarer Discobeat, der auch in Osteuropa ankommen sollte, leicht surreale Lyrics mit Bezug auf Edgar Allan Poe als guter Geist, der Besitz von einem ergreift, und ein klerikaler Chor mit der lautmalerischen Silbe "Poe" – Teya & Salena setzen nicht auf Schmuseschmalz, sondern setzen durchaus ein Statement. "Ich glaube, man kann sich nicht vorbereiten auf diesen Song", erklärte Teya bei der ORF-Pressekonferenz zum ESC in Liverpool. Wie berichtet, kann man Österreichs Beitrag zum Song Contest 2023 ab 8. März hören. Radiopremiere von "Who the Hell is Edgar" ist gegen 7.40 Uhr im Ö3-Wecker.
Der Hintergrund der Lyrics sei durchaus ein ernster, betonte Teya: "Es geht um unsere Erfahrungen als weibliche Songwriterinnen. Wenn man Klartext spricht in einem Raum, hat man als Songwriterin sehr oft das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Das ist ein klarer Unterschied zu meinen männlichen Kollegen."
"Das sind unsere eigenen Erfahrungen", betonte in diesem Zusammenhang auch Salena – wobei man das Los zweier junger Musikerinnen in einem Umfeld voller weißer alter Männer auch im dazugehörigen Video durchaus mit einem Augenzwinkern schildert.
Stefan Zechner, Leiter der ORF-Delegation, unterstrich, dass sich das neue System der Songfindung bewährt habe, bei dem man rund 50 ESC-Experten und -Fachjournalisten sowie die internationalen ESC-Fanklubs eingebunden hat: "Es war ein im Vergleich zu den Vorjahren sehr offenes System, keine elitäre Entscheidung." Eine Prognose über das heurige Abschneiden Österreichs lässt sich der erfahrene ESC-Veteran aber dennoch nicht entlocken: "Die Schwierigkeit ist, dass der Song Contest nicht kalkulierbar ist."