Fast schon musste man in der vergangenen Saison von Prof. Dr. Dr. Boerne und Hauptkommissar Thiel befürchten, dass den beiden die Leichtigkeit abhandenkommt und zu viel unlustiger Klamauk sowie wirre Drehbücher die Publikumslieblinge langsam vom Thron der Krimireihe stößt. Doch beim neuen Fall "MagicMom" (so nannte sich eine erhängt aufgefundene Influencerin) sprühen Jan Josef Liefers und Axel Prahl nur so vor komödiantischer Spiellaune, denn die Dialoge sind exzellent geschrieben. So gibt es herrliche Scharmützel und Wortspiele zwischen den beiden ungleichen Ermittlern, auch die Szenen in der Pathologie sind gelungen. Ausgerechnet der konservative Boerne wird zwischendurch als Influencer inszeniert, ein netter Regie-Gag. Etwas mehr Raum bekam Björn Meyer als Assistent Mirko.

Boerne (Jan Josef Liefers) mit Alberich (ChrisTine Urspruch)
Boerne (Jan Josef Liefers) mit Alberich (ChrisTine Urspruch) © ORF

Bei der Mörderjagd tappt man lange im Dunkeln, da es an Verdächtigen nicht mangelt. "MagicMom" zeigt die hässlichen Seiten von Social Media auf – mit dem Fazit: "Die Menschen sind im Netz nicht sie selbst. Oder eigentlich sind sie viel zu sehr sie selbst."