Herr Kartnig, wie lange haben Sie denn über die Anfrage des ORF nachgedacht, Kandidat bei den "Dancing Stars" zu sein?
HANNES KARTNIG: Fast zwei Monate habe ich für das Ja gebraucht. Die ORF-Verantwortlichen waren sehr nett und haben mich überredet.
Was waren Ihre größten Bedenken?
Mein Gewicht und die Kondition mit genügend Kraft in den Beinen. In meinem Alter kann ich natürlich nicht wie ein junges Reh oder wie damals der Klaus Eberhartinger bei einem Jive springen. Und beim Walzer darf mir nicht schwindlig werden. Ich will ihn ja schön tanzen und übers Parkett fliegen. Meine Claudia war auch skeptisch: "Hoffentlich krieg’ ich dich wieder lebend aus dem Ganzen heraus!" Ich weiß aber genau, wann und wo ich Schluss machen muss, werde es nicht übertreiben. Aber natürlich will ich eine gute Figur machen.
Am 6. Februar erfahren Sie, wer Ihre Profipartnerin ist. Welche Eigenschaft sollte sie haben?
Geduldig muss sie sein. Ich werde mit ihr gleich Deutsch reden: "Schau, junge Frau, ich weiß, Du willst gewinnen. Geh’ also sorgfältig mit mir um. Mit Geduld gelingt alles!" Woran ich mich sicher gewöhnen muss, ist, dass alle Proben mitgefilmt werden.
Sie werden mit der Profipartnerin viel Zeit im Trainingsraum verbringen. Ist Ihre Claudia nicht eifersüchtig?
Nein, da gibt es kein Problem. Meine Frau weiß, wie ich bin. Außerdem lässt sich ja niemand mehr mit einem Oldtimer ein.
Durch die Hauptabendshows im ORF wird Ihre Geschichte noch einmal erzählt werden. Warum tun Sie sich das an?
Ein Blödsinn ist es jedenfalls, wenn die Leute sagen: "Der macht das nur, weil er mediengeil ist!" Mit Neidern hatte ich schon immer zu tun. Mich kennen doch eh schon so viele, da brauche ich nicht noch mehr. Und die Eitelkeit ist weniger geworden. Wenn, wie in erfolgreichen Sturm-Zeiten 15.000 Menschen auf den Rängen "Hannes!" schreien, gefällt dir das – und jeder lügt, der sagt, dass ihm ein Lob nicht gefällt.
Dennoch: Vieles könnte noch einmal aufgewärmt werden!
Über meine Vergangenheit sollen Sie doch reden. Bei mir weiß jeder, was war – das ging durch die ganze Presse. Für mich ist alles erledigt. Und ich habe bei Angriffen heute auch eine dickere Haut. Wobei ich natürlich weiß, dass ich ein Provokateur sein kann.
Kommen Sie ins Finale, sind Sie bis Mitte Mai im Einsatz. Im ersten ORF-Interview haben Sie erklärt, dass zehn Kilo weniger das Ziel seien?
Ich bin halt ein Genussmensch. Und bin leider ein fauler Hund, was das körperliche Training betrifft. Dabei hatte ich in meinem Leben ja super Trainer um mich herum – ob beim Eishockey, Hand- oder Fußball.
Und wie läuft es mit dem Abspecken?
Ich habe mich noch nicht auf die Waage gestellt. Aber ich merke, dass ich in meinen Leiberln schon mehr Platz habe.