Es gibt eine Funktion, mit der Streamingplattformen den Medienkonsum nachhaltig verändert haben: Selbst zu bestimmen, wann man Inhalte konsumieren will. Die meisten linearen Fernsehsender bieten ihre Inhalte, die zu festgelegten Zeiten im Fernsehen zu sehen sind, auch in Mediatheken an. Bekanntlich darf der ORF die meisten seiner Inhalte nur sieben Tage nach Ausstrahlung zeigen. Im Gegensatz dazu bieten viele Mediatheken eine unendliche Fülle von Gratis-Inhalten an, die es in vielen Bereichen, gerade was Dokumentationen betrifft, Streamingriesen überflügeln. Der Zugriff auf die Mediatheken ist mit den meisten Geräten wie Tablets, Laptops, Smartphones möglich, aber vor allem mit Smart-TVs, also mit Fernsehern, die mit dem Internet verbunden sind.

Die Gratis-Wundertüte: Arte-Mediathek
Die Mediathek des deutsch-französischen Senders ist eine nie versiegende Quelle für ausgezeichnete Dokus, Filme und Serien, die man nicht bei Netflix & Co. finden kann. Inhalte, die linear ausgestrahlt werden, sind hier ebenso abrufbar wie das enorme Archiv. Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft – so könnte man die Eckpfeiler des Senders begreifen, der mittlerweile Inhalte in sechs Sprachen anbietet. In Sachen Hintergrundinformation ist man hier in den meisten Fällen am Puls der Zeit. Zu aktuellen Entwicklungen, wie etwa dem Ukraine-Krieg, gibt es fortlaufende Inhalte – von Dokus bis Arthouseproduktionen. Populärkultur hat hier ebenso einen hohen Stellenwert wie Musik: Die Sonderschiene „Arte Concert“ liefert Musikdokus und Mitschnitte von Livekonzerten.

Viele Klassiker und mehr: ZDF und ARD
Eine enorme Gratis-Auswahl an Serien, Filmen, Magazinen und Dokus bieten die Mediatheken von ARD und ZDF. Letztere punktet mit ganzen Staffeln zu Serien wie „Die Chefin“, „Der Bergdoktor“, Filmen der „Herzkino“-Reihe oder Klassikern wie „Die Guldenburgs“ und „Die Schwarzwaldklinik“. Aktuelle Produktionen, wie etwa „Das Traumschiff“, „Coco Island“, das am Stefanitag ausgestrahlt wird, kann man schon vorab sehen. Doch nicht alle Inhalte können hierzulande abgerufen werden, es erscheint der Hinweis: „Aus rechtlichen Gründen kann dieser Beitrag nur in Deutschland gezeigt werden.“ Der Sender verwendet bei Sendungen Geoblocking, wenn man die Ausstrahlungslizenz nur für Deutschland hat. Die Umgehung der Sperre ist via VPN-Verbindung möglich.

Der neue Streamer am Horizont: Canal+
Seit März ist „Canal+“ auch bei uns zu empfangen. Auf A1 Xplore TV, HD Austria, Liwest, KabelPlus, Lampert und Sky, aber auch als Streamer im monatlichen Abomodell für 8,99 Euro pro Monat (gratis Testmonat möglich). Zu streamen gibt es hier internationale Serien und Filme, darunter hochkarätige Produktionen der BBC. Ab 12. Jänner startet auf der Plattform etwa die viel gelobte Serie „The English“ mit Emily Blunt. Für das österreichische Publikum werden zusätzlich heimische Produktionen ausgewählt – aktuell ist hier „Hochwald“ von Evi Romen zu sehen.

Fernsehsender und Streamer: RTL+
Der deutsche Sender RTL hat sich längst selbst zum Streaminganbieter mit Eigenproduktionen wie aktuell etwa die Serien „Sisi“ oder das „Haus der Träume“ gemausert. Auch ausgewählte Hollywoodblockbuster und Serien von HBO Max können hier gestreamt werden. Zugriffe gibt es auch auf alle RTL-Sender und die üblichen RTL-Shows. Drei unterschiedliche Pakete von 4,99 bis 9,99 Euro monatlich stehen zur Auswahl.

Eine App für alles: Zappn
Auch die einzelnen Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe können mit eigenen Mediatheken aufwarten. Gemeinsam eint sie die kostenlose Streaming-App „Zappn“, in der man über 20 österreichische TV-Sender streamen kann – von ORF bis ServusTV. Diverse Shows und Serien – aktuell etwa auch das Interview mit Boris Becker – sind hier abrufbar. Ausgewählte Formate sind bereits sieben Tage vor der linearen Ausstrahlung abrufbar. Für 2023 sind auch neue Eigenproduktionen geplant, darunter das Klimaformat „Wetterleben“ und „Be More, Be YOU“ mit der „Germany’s Next Topmodel“-Gewinnerin Lou-Anne und ihrer Mutter.

Viel Natur und Sport: Servus TV
„Hubert und Staller“, „Das Netz“, „Bares für Rares“, die „Terra Mater“-Dokus oder die Reihe „Auf legendären Routen“ finden sich in der kostenlosen Mediathek von ServusTV. Die Sektion „Servus Wintersport“ wartet mit Interviews (Hermann Maier, Manuel Feller) auf.

Kultserien: ATV
Für Formate wie „Pfusch am Bau“, „Bauer sucht Frau“, „Die Lugners“, „Teenager werden Mütter“ oder „Wir leben im Gemeindebau“ ist der heimische Fernsehsender ATV bekannt. Ganze Staffeln dieser „Trash-Perlen“ gibt es in der Mediathek gratis zum Nachschauen.