"Elon hat Twitter gekauft, um es kaputtzumachen." In schöner Regelmäßigkeit schreibt Entertainer Jan Böhmermann seit Tagen gegen Twitter oder vielmehr dessen Neo-Besitzer Elon Musk an: "In zwei bis drei Wochen ist das alles hier nur noch so relevant wie der Kommentarbereich bei Facebook." Seine neue Spielwiese ist klar: der Mikroblogging-Dienst "Mastodon". Ob Böhmermann wie viele andere, die hier nun mit Abwanderungstendenzen liebäugeln, auch auf seine Millionen Follower verzichten will? Böhmermann hat auf Twitter immerhin 2,7 Millionen.
Für Medienexpertin Natascha Zeitel-Bank von der Universität Innsbruck geht es hier um Grundsätzliches: "Aus demokratiepolitischer Sicht kann die Frage gestellt werden, inwieweit gerade auch Expertinnen und Experten durch ihre Anwesenheit diese ökonomisch getriebenen Plattformen 'füttern'". Eine Plattform nämlich, auf der journalistische Sorgfaltspflicht weder verpflichtend sei oder sich zum Teil sogar kontraproduktiv auswirken würde, denn immerhin würden polarisierende Aussagen umso mehr Aufmerksamkeit bringen.