Crossover: Kollidierende Welten
Wer ist Ava? Ist sie die Erste? Oder eine von Vielen? Klar ist: Ava kommt aus der Kuppel. Von dort, wo die Welt der Menschen und jene der Superhelden kollidierten, sich quasi verschränkten.
Das ist auch das Ausgangsproblem der neuen Graphic Novel Crossover: Die Welt der Comics und die Realität sind eins geworden. Aber es ist nicht so, wie wir es aus unseren Comics kennen, wo Superheldinnen und Superhelden tagtäglich ausrücken, um den Normalos zu helfen. Die Heldinnen und Helden in Crossover werden von den Regierenden als Feinde betrachtet. Gleichzeitig haben sich seit der rätselhaften Verschränkung dieser zwei Universen viele Menschen halb in Comic-Figuren verwandelt und werden als Gefahr betrachtet. Comics sind ein Virus, den es zu vernichten gilt. Crossover ist ein Comic im Comic: Es kommen Figuren aus anderen Comics – wie der Payback-Serie von Dark Horse – vor. Batman und andere Helden sind weggesperrt. Es gibt Reverenzen an echte Comic-Autoren, die in Crossover auf rätselhafte Weise verschwinden.
Doch erschöpft sich die Geschichte nicht im Zitieren, das vom amerikanischen Comicautor Donny Cates geschaffene Werk bleibt bis zur letzten Seite (des ersten Teils) spannend. Und Ava? Das kleine Mädchen aus der Kuppel wird wohl irgendetwas mit der Rettung der Welt zu tun haben. Und Ellipse Howell versucht ihr dabei zu helfen.
Coming of H: Vom Weg zu sich selbst
Im Fernsehen läuft Alf, Hamed sitzt auf der Couch und fadisiert sich in der deutschen Provinz. „Coming of H“ erzählt die Geschichte des iranischen Einwandererkindes Hamed und basiert auf den Lebenserinnerungen des deutschen Autors Hamed Eshrat. Es handelt von der Selbstfindung eines jungen Mannes, um das Ausloten von Grenzen, um die schwierige Beziehung zum irgendwie fremden Vater. Zwischen Schule und Skaterplatz, zwischen erster Liebe und erstem Joint ist „Coming of H“ eine gelungene Erzählung, die zu berühren versteht.
Spider-Man:Spidys neue Kleider
Im Jahr 2000 schuf man die gesamte Geschichte Spider- Mans noch einmal neu - in einem zweiten Ultimativen Universum. Noch einmal erzählt für ein Publikum, das mit Handy, Computer und Internet aufgewachsen ist. Aber die alte Geschichte vom jungen Peter Parker, der von einer Spinne gebissen wird. Zum 60. Geburtstag des Helden gibt Panini Comics in 35 Bänden die gesamte Geschichte heraus: Band 1 und 2 sind erschienen, alle 14 Tage folgt ein neuer Band. Eine editorische Großtat. Spidy rockt!
Diebe und Laien: Alltags-Menschen
Melancholie, vielleicht auch Erschöpfung, eine Spur Verzweiflung. Franz Suess erzählt in dieser neuen Graphic Novel aus dem Avant-Verlag eine Geschichte, die sich nicht sofort erschließt. Sie beginnt mit Astrid, deren Laptop gestohlen wird. Sie beginnt auch mit einer alten Beziehung, die sich totgelaufen hat. „Diebe und Laien“ ist eine dunkle Geschichte in matten Farben, die sich erst langsam entwickelt: Die Polizei ist nicht dein Freund und Helfer, der Postler scheint verdächtig. Franz Suess rückt namenlose Gesichter der Stadt ins Zentrum – gekonnt.