Charlotte Lindholm, verkörpert von Maria Furtwängler, ist eine veritable Konstante in der „Tatort“-Reihe, geändert hat sich im Laufe der 20 Mörderjagdjahre nur der Ermittlungsort (Göttingen statt Hannover). Für den 30. Fall ließen sich die Autoren von einem wahren Verbrechen inspirieren, das ein afghanischer Flüchtling 2017 in Freiburg an einer Studentin begangen hat.
So geht es in „Die Rache an der Welt“ auch um Vorurteile und Zwischentöne in der Kommunikation, aber auch um nackte Tatsachen in der Flüchtlingsdebatte, über die man nicht hinwegsehen darf. Gegen einen verdächtigen Asylwerber muss genauso gründlich ermittelt werden wie gegen jeden einheimischen Bürger, ohne sich rassistische Kurzsichtigkeit vorwerfen lassen zu müssen.
Ins Visier genommen wird ohnehin erst einmal der „Wikinger“, ein Serientriebtäter, dessen Gesicht das TV-Publikum aber von Anfang an kennt. Für zusätzlichen Zündstoff sorgt Lindholms Verhältnis zu ihrer mitunter ruppigen Kollegin Anais und deren Freund. Da könnte es in einem der nächsten Fälle zu einem Brand kommen.