Der neue Radiotest, dessen Daten sich auf den Zeitraum Juli 2021 bis inkl. Juni 2022 beziehen, wird im ORF nicht auf sonderliches Gefallen stoßen. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen musten die ORF-Radios Reichweitenverluste hinnehmen (von 50,9 Prozent auf 47,8 Prozent), während die Privatradios zulegten (von 34,1 Prozent auf 38,3 Prozent). Die von RMS vermarkteten Privaten steigerten sich von 33,5 Prozent auf 37,9 Prozent. Für Ö3 wiesen die Daten 34,4 Prozent aus (gegenüber 35,8 Prozent). Die ORF-Regionalsender kamen auf 13 Prozent (gegenüber 13,7 Prozent). Ö1 erreichte 5,5 Prozent (gegenüber 6,6 Prozent) und FM4 4,9 Prozent (gegenüber 5,3 Prozent).
In der Steiermark erreichte das ORF-Landesstudio nur noch 12,9 Prozent, der Marktanteil beläuft sich auf elf Prozent - ein herber Verlust (Tagesreichweite in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen). Die Antenne Steiermark kann sich hingegen über 26 Prozent Marktanteil, Kronehit über 14 Prozent freuen. In Kärnten kommt das ORF-Radio aus dem Landesstudio bei den 14- bis 49-Jährigen auf 20 Prozent, die Antenne Kärnten auf 27, Kronehit auf zehn Prozent. Zum ersten Mal wurde das digitale Schlagerradio der Styria Media Group AG erfasst: Radio Flamingo lassen sich täglich 19.000 Österreicher nicht entgehen. Geschäftsführer Gottfried Bichler erklärt: "Das positive Feedback motiviert uns täglich aufs Neue." Für die Antenne Steiermark wurde ihm ein Rekordwert gemeldet: 296.000 Hörer schalten täglich die private Nummer eins im Land ein.
Was weist der Test für die Gesamtzielgruppe (ab zehn Jahren) aus? Reichweitenstärkster Sender ist Ö3, dessen Reichweite bundesweit von 31,5 Prozent auf 30,5 Prozent sank. Auch die weiteren ORF-Radiosender büßten hier an Reichweite ein. So erreichte Ö1 9,9 Prozent Tagesreichweite, womit 0,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vergleichszeitraum verloren gingen. Die Regionalsender des ORF bauten 1,8 Prozentpunkte ab und erzielten österreichweit 26,5 Prozent. FM4 konnte dagegen minimal von 3,4 Prozent auf 3,5 Prozent zulegen.
Für Statistiker: Jene Österreicherinnen und Österreicher ab zehn Jahren, die das Radio einschalteten, liehen ihm im Schnitt 186 Minuten pro Tag ihr Ohr. Das war sechs Minuten kürzer als noch im Vergleichszeitraum
Der Radiotest wurde übrigens einer Weiterentwicklung unterzogen. So kamen zu den bisher für die Datenerhebung durchgeführten Telefoninterviews künftig Online-Interviews hinzu, teilten die Auftraggeber des Radiotests (ORF, Kronehit und der Privatradio-Vermarkter RMS) mit. Damit sollen jüngere Zielgruppen besser erfasst werden. Bei insgesamt 22.450 für den Radiotest durchgeführten Interviews folgt auf jedes neunte Telefoninterview ein Online-Interview.