Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet das 4Gamechangers-Festival seit Dienstag und noch bis Donnerstag wieder live in Wien statt. Die Themen der Innovationsveranstaltung umfassen Krieg, Klimawandel, Pandemien und Wirtschaftskrise. Und es wird glamourös auf der Bühne. Neben einer Live-Videoschaltung zu Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wird auch Hollywoodstar George Clooney unter den Gästen sein. Unter dem Motto „The Power of Cooperation“ veranstaltet das Team rund um 4Gamechangers-Co-Founderin Nina Kaiser das Event heuer erstmals in Partnerschaft mit dem ORF. „Durchs Reden kommen die Leute zusammen,“ so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. „Wir haben schnell gegenseitiges Interesse herausgefunden und gesagt, wir kooperieren.“ Kooperation der heimischen Player sei, so ProSiebenSat.1 PULS 4 CEO Markus Breitenecker, auch wichtig in Hinblick auf die steigende Konkurrenz der US-Giganten. Das Publikum dürfe nicht „ins Silicon Valley abfließen.“
Das Programm ist dicht gefüllt. Am Dienstag ging es mit dem "4Pioneers Day" los, der sich vor allem auf Start-ups konzentriert. Österreich liege immerhin, so Kaiser, an vierter Stelle, was Start-up Gründungen betrifft. Dabei wurden Themen wie Digitalisierung, Impact Innovation und mentale Gesundheit besprochen. Beim „Final 7Ventures Pitch Day“ hatte ein Start-up die Chance, ein Medienbudget von drei Millionen Euro zu gewinnen. Am Mittwoch folgt der „4Future Day“. Dieser liegt Kaiser besonders am Herzen. „Hier geht es um unsere Zukunft, unsere Kids“. Themen sind Kinderarmut, digitale Transformation, die Konsumgewohnheiten der Jugend sowie Ernährung als Umweltzerstörer. Zudem wird abends noch der Austrian Influencer Marketing Award verliehen.
Am Donnerstag wechselt das Festival aus dem Puls4 Studio in die Marx Halle zum 4Gamechangers Day. Dort werden Themen wie Leadership, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Mobilität diskutiert. Kaiser, Breitenecker und Weißmann freuen sich vor allem auf die Gäste. Um 16:55 Uhr findet der Talk mit George Clooney statt, um 20 Uhr diskutiert dann Wolodymyr Selenskyj via Videoschaltung mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Jemand wie Clooney für das Festival zu bekommen sei, laut Breitenecker, der Verdienst jahrelanger qualitativer Arbeit. Dessen Management schaue sich genau an, was für ein Event das sei. Der Auftritt, so Kaiser weiter, sei eigentlich schon für 2020 geplant gewesen. „Da ist George Clooney seither tatsächlich jeden Weg mit uns mitgegangen. Wir sind dauernd in Kontakt geblieben.“
Abseits der großen Namen freuen sich die Organisatoren auf Brittany Kaiser, Whistleblowerin von Cambridge Analytica, Ex-BBC Journalist Andrew Neil, Businessman Hansi Hansmann, Ex-ORF Generaldirektor Gerhard Zeiler und US-Digitaljournalistin Esther Wojcicki. „Es sind die großen Namen, weswegen die Leute kommen,“ so Kaiser. „Aber es sind so viele coole Hidden Champions, die Ideen und tolle Storys haben. Das sind die, die oft besser wirken.“
Ein weiteres Anliegen des Festivals ist es, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. So werden heuer alle Getränke für eine Spende ausgegeben, und ein Bild des deutschen Künstlers Leon Löwentraut versteigert. Die Hälfte des Erlöses soll dabei an die Clooney Foundation for Justice gehen, die Hälfte an Nachbar in Not. Ausklingen soll der Donnerstag mit Live Acts wie Conchita Wurst und Jan Delay. „Dann glaube ich, dürfen wir auch ein bisschen feiern,“ so Kaiser, „weil endlich sehen wir uns mal wieder alle live.“
Susanne Gottlieb