Die Jury um den Grimme-Preis teilte am Dienstag in Essen insgesamt 19 Preise und Ehrungen mit. Einer der Sieger ist die Sky-Produktion "Die Ibiza-Affäre", in der Nicolas Ofczarek einen Privatdetektiv mimt, der den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufs Glatteis führt. Der Preis gilt als renommiertester Medienpreis Deutschlands.
Auch die Quizshow "Wer stiehlt mir die Show?" von Entertainer Joko Winterscheidt hat einen der Grimme-Preise gewonnen. Über die Auszeichnung für das ProSieben-Format sagte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach: "Joko Winterscheidt gibt die Kontrolle ab. Genau das macht es spannend." In der Quizsendung können Kandidaten die Rolle des Quizmasters erobern. "Es ist bemerkenswert, dass die Kreativität im Unterhaltungssektor während der Pandemie erfolgreich den
bedrückenden Alltag in der medialen Berichterstattung aufbrechen konnte", lobte die Jury.
Einen völlig anderen Bezug zur Pandemie hatte die ebenfalls geehrte Reportage "Charité intensiv: Station 43" (RBB) über den Coronawinter 2020/21 in einer Berliner Intensivstation. "'Charité intensiv' konserviert ein Stück Krankenhausalltag während einer überhaupt nicht alltäglichen Pandemie. Und erzählt, nebenbei Geschichten von wahren Heldinnen und Helden", hieß es zur Begründung.
Preise auch für Komikerin und Journalistin
Die Grimme-Preise werden am 26. August im Theater Marl bei einer großen Gala übergeben. Sie gelten als Deutschlands begehrteste Trophäe für Qualitätsfernsehen. Den Preis für die "Besondere Journalistische Leistung" erhält in diesem Jahr Katrin Eigendorf (ZDF) für ihre "exzellenten Reportagen über die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan", so die Grimme-Jury. Eine besondere Ehrung des Preisstifters Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) erhält die Entertainerin und Komikerin Anke Engelke. Engelke halte uns "mit ihrer einzigartigen Ironie immer wieder einen Spiegel vor", sagte DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer laut Manuskript.
Das Sendekonzept von "Am Limit?! Jetzt reden WIR!" (HR) stelle Kinder und Jugendliche in den Vordergrund und lasse sie selbst von ihren persönlichen Erfahrungen und Einschränkungen in der Corona-Pandemie berichten, so die Jury. Für dieses Konzept werden Christine Rütten und Petra Boberg mit dem Spezialpreis ausgezeichnet. Aus mehr als 760 Einreichungen hatte das Grimme-Institut 74 Beiträge für den Preis nominiert.