Mit durchschnittlich 411.000 Zusehern pro Show ist die sechste Staffel von "Starmania" hinter den Quoten-Erwartungen des ORF geblieben. Weshalb auch die Zukunft "offen ist", wie Unterhaltungschef Alexander Hofer im Gespräch mit der Kleinen Zeitung bestätigt: "Wir freuen uns jetzt einmal auf eine neue Dancing-Stars-Saison im Frühjahr 2023", sagt er.
Das Castingformat mit Gesangstalenten wurde ja letztes Jahr zurückgeholt, um Boden beim jungen Publikum zurückzugewinnen, das gern zu "The Voice of Germany" (ProSieben/Sat.1) oder DSDS auf RTL abwandert. Und Liveshows sind nicht billig, rund 350.000 Euro dürfte das Budget pro "Starmania"-Abend betragen. Hofer verweist darauf, dass trotz der enttäuschenden Reichweite in absolute Seherzahlen die 12- bis 29-Jährigen gewonnen werden konnten: In dieser Zielgruppe erreichte ORF 1 jeden Freitag im Schnitt einen Marktanteil von 28 Prozent. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum beläuft sich in dieser Staffel auf 15 Prozent.
Die Fehler? Für eine Popshow wird zu viel gequasselt, da wähnt man sich mitunter in einer Nachmittagstalksendung. Wenn Arabella den besten Sänger von "Starmania 22", Stefan Eigner, aufzählen lässt, was für ihn in der Osterwoche von der Schwiegermutter in spe alles gekocht wurde, zappen eben viele weg.
Der Wiener Eigner (22), die Osttirolerin Judith Lisa Bogusch (21) und der Niederösterreicher Sebastian Holzer (21) müssen als Finalisten heute Abend vor Gastjurorin Mathea zwei Coversongs performen, ehe die erste Entscheidung fällt – und eine(r) gehen muss. Im Duell treten die Siegesanwärter dann mit selbst geschriebenen Liedern an.
Bei Judith Lisa wäre es "Zug zurück", bei Sebastian "Schreib a Liad" und bei Stefan "Es End is no fern". Alle haben sich also für ihre Muttersprache bzw. ihren Dialekt entschieden. "Ich schreibe am liebsten auf Deutsch", erklärt etwa Judith aus Matrei. Hat sie eigentlich einen Plan B, wenn es mit der Musik nicht klappt? "Neben der Musik gibt es für mich keine Alternative", lacht sie, "es muss einfach gelingen, auch wenn es vielleicht länger dauert."
Stefan verrät: "Ich habe bis zum Sommer 2021 immer auf Englisch geschrieben. Erst dann begann ich, auf Deutsch zu schreiben. Und weiß noch nicht, auf welche Richtung ich mich festlegen soll."
Einen Geldgewinn wird es nun doch nicht für jenes Talent geben, das die meisten Anrufe bzw. SMS erhält. Neben dem Titel "Star des Jahres" winkt ein TV-Auftritt in der "Starnacht in Mörbisch" Anfang Juni. Für die Tournee im Sommer gibt es für jeden Starmaniac (voraussichtlich zehn) nur 250 Euro pro Konzert. Trotz teurer Ticketpreise.