Die Zwecklosigkeit des Versuchs, auf einen grünen Zweig zu kommen, wurde erkannt, entsprechend übersichtlich gestaltet sich die Lage: Entweder man kann vom Song Contest nie genug bekommen oder man kann nie zu wenig bekommen. Bevor die Folklore des schrillen Wanderzirkusses heuer in Turin sein Zelt aufschlägt, wagte sich NBC zum ersten Mal an einen American Song Contest (ASC). Kann das gut gehen? Die Antwort ist hierzulande dienstags um 22 Uhr auf Servus TV zu finden.
Der Auftakt in der Vorwoche war erkenntnisreich:
1. Ohne Windmaschine kann man keinen Song Contest ernst nehmen.
2. Die Amerikaner backen trotz Snoop Dogg und Kelly Clarkson als Star-Moderatorenduo mit dem ASC kleine Brötchen.
3. Die Bühnenshows sind vergleichsweise bieder, weniger verrückt, man könnte auch sagen: langweiliger.
4. Musikalisch ist der American Song Contest dafür weit variabler als sein europäischer Bruder: Rap, Country, K-Pop, Latin Pop, Hip-Hop-Country – hier findet sich alles. Keine Spur von der wiederkehrenden Balladenflut des ESC.
5. Die Servus-Moderation (Norman Schenz, zuletzt mit Eric Papilaya, heute Andreas Gabalier) ist leider chronisch aufgeregt.
6. Es gibt nur einen echten Song Contest. Und der ist mehr als genug.