Wir schrieben an dieser Stelle in Anlehnung an Bastian Sicks sechsteilige Bestsellerreihe schon einmal vom Genetiv, der dem Dativ sein Tod ist. Der norddeutsche Journalist, Entertainer, Buchautor und Sprachpfleger kennt bestimmt auch den Alpengenitiv, der nicht nur sehr schön besitzanzeigend sein kann („Mei'm Våtern sei Huat“), sondern mit dem man südlich des Weißwurstäquators auch am besten schimpfen kann („Ah, bist du dem dummen Hund sei Bruader, ha!?“). Niemand würde jemanden mit diesem korrekten Satz ernsthaft beleidigen können: „Ach, ich frage mich, ob du der gleich intelligente Bruder des nicht so intelligenten Hundes bist, ja oder nein!?“

Man muss aber kein grammatikalischer Beckmesser sein, um sich beim Stolpern über folgende Sätze einen Sturzhelm zu wünschen. Da stand letztens in einer Zeitung: „Sohn von Libyens Ex-Machthaber Gaddafi aus Haft entlassen“. Na, das ist wahre Vaterliebe: Geht doch der 2011 verstorbene Tyrann glatt her und sperrt seinem Buben die Kerkertür auf!

Und von Mutterliebe las man unlängst auch: „Mutter von fünf Kindern angegriffen“. Jetzt ist der Kampf fünf gegen eine natürlich total unfair. Aber am Ende wollten die glorreichen Fünf nur gleichzeitig ihre Mutter streicheln. Vielleicht wurde aber eine fünffache Mutter attackiert. Wer weiß? Vielleicht Bastian Sick?