Solider Start von Philip Handzel (21) aus Wien mit „Bad Habits“ von Ed Sheeran, den die Jury mit freundlichen Worten kommentierte. Am Premierentag musste noch umdisponiert werden: Die Niederösterreicherin Katharina Stiedl konnte durch ein positives Corona-Ergebnis nicht an den Start gehen und wird stattdessen in der zweiten Qualifikationsshow am 11. März auf der Bühne stehen.
So wurde die 19-jährige Wienerin Jennifer Muhozi in die Auftaktsendung vorgezogen. Die auszubildende Rettungssanitäterin hatte sich mit „Love on the Brain“ von Rihanna keinen leichten Titel ausgesucht. "Super mutig, ich fand das geil", schwärmte Juror Josh, der sich nicht bloß als strahlender Herzbube in dieser Funktion gibt, so ist der sympathische Amadeus-Preisträger einfach. Er verpackt seine Bewertung verschmitzt und liebevoll wie viele Themen in seinen Songs. Natürlichkeit auf Augenhöhe mit den Starmaniacs.
Artistin und Model Lili Paul-Roncalli, die den zweiten Fixplatz in der neuen Jury besetzt, muss sich noch etwas warmlaufen. Weniger Floskeln, mehr Inhalt. Das kann aber noch werden ... und die Kamera liebt sie sowieso. Ihr Aufstiegsticket ging an die Klagenfurterin Nadja Inzko, 26-jährige Sozialpädagogin nach der Interpretation von „Dear Mr. President“ von P!nk.
Mit dem Gastjuror bzw. der Gastjurorin tut sich aber ohnehin jede Woche ein neuer Farbtupfer auf; Sängerin Tina Naderer ("Bleibst du bei mir") war trotz ihres Newcomer-Status in der Branche eine Bereicherung bei den Beurteilungen. Sie gab ihr "Star Ticket" für die vermittelte Energie und Liebe an das "Kücken" dieser Staffel: Valentina Thoms (15). Verdient nach „idontwannabeyouanymore“ von Billie Eilish. Gespannt darf man wohl auf Wahnsinnsstimme Thorsteinn Einarsson (nächste Woche) und Bad Boy Marco Wanda als Gastjuror (18. März) sein.
Daniel Fink aus Tirol („Magneten“ von Johannes Oerding) zählt mit 26 Jahren schon zu den "Oldies" von "Starmania 22". Ist er doch auch schon selbstständig als Musiker neben seinem Hauptberuf (Pfleger) unterwegs. Er bekam von Josh überraschend schnell das "Star Ticket", somit fix in der ersten Finalrunde.
Der Steirer Josef Baumgartner (19) aus Obdach erreichte mit „You’ll Never Find Another Love Like Mine“ von Michael Bublé sicher viele Herzen. Ein Austropop-Hit sticht freilich heraus und gehört einfach zu einer ORF-Castingshow: vor allem mit Stella Kranner (23) als Interpretin. „A Glock’n, die 24 Stunden läut’“ von Marianne Mendt erwies sich als idealer Titel für die Wienerin. Steirerin Maria-Luise Leitner (17) konnte auch zufrieden von der Bühne gehen.
Aus den groben Fehlern bei der vierten Staffel hat der ORF jedenfalls gelernt: Diesmal entscheiden die Zuschauer von Anfang an mit - und nicht erst ab der achten Show. Die Juroren, deren Neubesetzung für eine unterhaltsame Sendung notwendig war, geben ihre Punkte nicht geheim in ein Tablet ein, sondern können sich direkt für eine gesangliche Nachwuchshoffnung aussprechen.
Zudem wurde die Länge der dargebotenen Hits etwas erhöht; bei 90 Sekunden wie im „Starmania 21“-Jahrgang wirkten die Songs kastriert, obwohl die Musik eigentlich die erste Geige spielen sollte. Und dass es für den Sieger oder die Siegerin mehr als einen Blumenstrauß geben soll, war dem ORF 2021 auch noch nicht klar. Die Prämie 2022 will Alexander Hofer demnächst verraten. Und besser hätte man die Solidarität zur Ukraine im Rahmen dieses Formats nicht über den Bildschirm bringen können: Mastermind Thomas Rabitsch am Klavier, Vocalcoach Monika Ballwein als Hauptinterpretin und alle 14 Starmaniacs der ersten ORF-Show 2022 als geeinte Stimme für den Frieden. Gänsehaut!