Bei den Sitzungen auf dem Wiener Küniglberg stand kurz im Raum, die fünfte Staffel der Castingshow heute Abend nicht starten zu lassen, doch es könne auch in Zeiten des Krieges „das Leben und das Programmangebot nicht komplett ruhen“, wie ORF-Unterhaltungschef Alexander Hofer erklärt. So geht die Premiere von „Starmania 22“ – was etwa die Songauswahl und Inszenierung betrifft – „angemessen“ über die Bühne, wie es Hofer ausdrückt, aber auch betont: „Es bleibt in der Grundtonalität eine Unterhaltungssendung, wo das Publikum eine Ablenkung erfährt. Es muss die Möglichkeit geben, zwei bis zweieinhalb Stunden innezuhalten und sich einem anderen Thema zu widmen.“
Arabella Kiesbauer wird in der Moderation auf die Situation eingehen, zudem ist ein gemeinsames Lied aller Kandidaten als musikalischer Solidaritätsbeitrag zu den „furchtbare Dingen, die in unserer Nähe passieren“ (Hofer) geplant. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz verspricht „viel Fingerspitzengefühl“ bei der neunteiligen Showreihe, die wie jede Programmierung ständig evaluiert werde, um „pietätvoll auch im Eskapismus“ zu sein.
Das Regelwerk von „Starmania“ war schon in den letzten Monaten überarbeitet worden: So können die Zuschauer ab der ersten Show per Televoting mitstimmen. Zudem feiert das „Friendship-Ticket“, das viele im Frühjahr 2021 vermisst haben, ab der fünften Sendung ein Comeback. 28 Talente haben es nach internen Castings der ORF-Redaktion in die Live-Shows geschafft.
Heute hoffen die ersten 14 von ihnen auf ein Weiterkommen. Der Modus: Pro Qualifikationsrunde werden sieben Tickets vergeben. Nach jeder Einzelperformance bewertet die Jury (diesmal mit Sängerin Tina Naderer als Gastjurorin) die Darbietungen der Kandidatinnen und Kandidaten. Jeder Juror kann dabei ein „Star-Ticket“ vergeben und so entscheiden, wer in die nächste Runde aufsteigt. Das Publikum hat per Anruf bzw. SMS die Möglichkeit, drei hoffnungsfrohe Sänger in die erste Finalshow zu wählen. Außerdem entscheidet die Jury durch ein gemeinsames „Jury-Ticket“ über das Weiterkommen eines Starmaniacs.
Die Hits etwa von Michael Bublé, Marianne Mendt, Sarah Connor, Smokie, Ed Sheeran, Billie Eilish und Pink performen die Nachwuchstalente auf der von Florian Wieder entworfenen Bühne (250 Quadratmeter Fläche), der als Designer schon für MTV Awards und den Song Contest in Wien verantwortlich war. 22 Kameras – darunter Deckenschienen- und Bodenschienenkameras sowie ein Kamerakran – sollen die Starmaniacs wie Popstars einfangen.
Aus der Steiermark haben es in die Auftaktshow Josef Baumgartner, 19-jähriger Grundwehrdiener aus Obdach, und Maria-Luise Leitner (17), Schülerin aus St. Georgen, geschafft. Aus Kärnten ist Nadja Inzko, eine 26-jährige Sozialpädagogin aus Klagenfurt, dabei.
Mitstimmen: Tel. 09010 5909 plus zweistellige Kandidatennummer.