Am Mittwoch läuft die neueste Staffel der heimischen Politserie an: Die Befragungen von Auskunftspersonen starten im Gremium mit dem unsexy Titel ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss. Und egal, welche Höhe- und Tiefpunkte, Bussi-Emojis, Schleimereien, Beschimpfungen und Postenschachereien dieses Gremium dieses Mal zutage fördern wird oder dann doch nicht, die Spannungskurve der Bilder droht, auf Niedrig-Niveau zu verharren.
Denn wenn der Ex-Öbag-Chef Thomas Schmid, der mysteriöseste Charakter in diesem Intrigenkrimi, nicht auftauchen sollte, bleibt das Publikum erneut mit den durch den Fernseh-Fleischwolf gedrehten Sequenzen über: Schmid gehend vor Gebäuden bzw. einem seiner vielen ÖVP-Chefs folgend, Schmid einen Gang entlang schreitend oder Schmid, wie er sein Chefbüro mit Panorama-Ausblick betritt und am Schreibtisch mit dem unerklärbaren Glas voller Münzen Platz nimmt. Die Auswahl an Bildern ist überschaubar. Schnelle Schnitte, dramatische Musik und fancy Filter sind schon abgefrühstückt. Wie die Handy-Geräusche zu visualisierten Nachrichten übrigens auch.