"Wir haben einen Krieg in Europa. Es ist Zeit, aus der Komfortzone herauszukommen", schreibt Benjamin Fredrich, Gründer des Magazins "Katapult" auf der Homepage. Das Medium setzte als Reaktion auf Russlands Invasion in der Ukraine mehrere Maßnahmen: Einerseits wurde geflüchteten ukrainischen Journalisten und Journalistinnen angeboten, die Redaktionsräumlichkeiten in Greifswald nutzen zu können, andererseits verzichten zahlreiche "Katapult"-Mitarbeitende auf Teile ihres Gehalts: Jeweils zehn Personen verzichten auf 25 beziehungsweise 50 Prozent, einer auf 100 Prozent.

"Wer nicht so viel gibt wie möglich, hat in diesen Stunden zu wenig gemacht!", artikuliert Fredrich scharfzüngig. "Wir müssen alles tun, was wir können – und weil wir Journalist:innen sind, müssen wir genau das machen: Journalismus." Mit dem eingesparten Geld sollen 20 ukrainische Journalisten und Journalistinnen angestellt werden, um "Katapult Ukraine" zu gründen. Das Projekt ist langfristig angelegt: "Ein typisches Journalismus-Problem bei einem Krieg ist, dass nach ein paar Wochen niemand mehr darüber berichtet. Wir wollen nicht, dass das so bleibt."

"Katapult" ist ein populärwissenschaftliches Magazin, das sich auf Infografiken spezialisiert hat und sich seit 2015 gegen den allgemeinen Trend mit schnellem Wachstum zu einem der reichweitenstärksten Magazine Deutschlands entwickelt hat.