Nie zu spät, ARD, 20.15 Uhr sowie bis 25. Mai ARD-Mediathek

Tja, blöd gelaufen. Da kriegt er endlich (endlich!) das Angebot, das ganz große Flugzeug zu fliegen. Allerdings hat er seiner jungen Frau versprochen, in den Vorruhestand zu gehen und sich um den Sohn zu kümmern. Diese nimmt die  (Flug-)Planänderung nicht so gut auf. Und als er der „Personalschnepfe“ dann auch noch erklärt, dass kinderlose Frauen schrullig werden, da ist auch das große Flugzeug weg. Dafür stehen die zwei Kinder aus zwei Vorgängerehen vor der Tür.

Ja, Heino Ferch hat es nicht leicht als alternder Pilot, der es sich in Sachen Erziehung gerne leicht macht und mit großartigem Macho-Gehabe seinen Ex-Frauen schon einmal entgegenschleudert: „Ich muss mich darauf verlassen, dass ihr euren Job macht!“

Familienkomödien gibt’s wie Sand in der Sandkiste, aber „Nie zu spät“ stellt dabei auf sympathische Weise Geschlechterstereotype auf den Kopf und bekommt zunehmend Tiefe, wenn klar wird, wie sehr die älteren Kinder unter der Abwesenheit des Vaters gelitten haben. Anstelle die psychischen Probleme tiefer auszuleuchten, hebt man aber doch lieber Richtung Happy End ab (und in diesen Zeiten können wir ein Happy End alle gut gebrauchen). Und da sind sie dann auch wieder, die Flugzeuge – zumindest im Bauch.