Krch-krch-krch-ding-ding-ding-ding: Willkommen im Jahr 1997, als das Internet noch Kinderschühchen trug! Aber wer sich mit einem Modem einwählen konnte, der war ein Super-Early-Adopter. Als die Welt noch analog war und irgendwo immer eine Wolke „Davidoff Cool Water“ im Raum schwebte.

Nur ein Dogma ist damals wie heute gleich: Sex sells. Pam und Tommy, das ist wie Mickey und Maus, Donald und Duck, Sex und Tape. Ungewollte Vorreiter in Sachen: Wie verliere ich mein Leben und meine Privatsphäre auf die möglichst dämliche Art. Alle über 40 erinnern sich: Rockstar, Schauspielerin, Blitzhochzeit, freizügiges „Flitterwochen“-Video, Internet (wie auch immer das Tape dorthin gelangte), Skandal total.

In einer achtteiligen Serie wird die Causa zum rauschhaften Trip. Da wäre der Sündenfall, der dem Drehbuch nach die Misere eingeläutet hat: Mötley-Crüe-Drummer Tommy Lee (Sebastian Stan) wirft nach einem Streit den Handwerker (famos: Seth Rogen) unbezahlt raus. Der wiederum klaut Lees Tresor, das Sex-Tape ist nur Beifang, aber stellt sich als Hauptgewinn heraus.



Rund um diese ohnehin absurde Story werden gleich mehrere Ebenen aufgezogen, die geschickt mit Rückblenden verbunden sind: Da wäre die Kollision zweier Welten – durchgeknallter Rockstar trifft auf braven Handwerker, der sich als Opfer fühlt. Die Internetkiste, deren disruptives Potenzial hier famos angedeutet wird. Und natürlich ein Paar, das zwischen exzessiver Liebe und naiver Weltanschauung dahintingelt.

Eine witzig-irre Tour des Wahnsinns, die manchmal gehörig über das Ziel hinausschießt, aber auch eine klare Botschaft hat: Es ist vor allem Pamela Anderson (Lily James) als Frau, die bis heute die Hauptlast dieser Causa zu tragen hat. Und es wird nicht aufhören, denn das Internet vergisst bekanntlich nicht.

"Pam & Tommy" auf Disney+