Wem schon jemals ein Mikrophon vor die Nase gehalten wurde, der weiß: Mit scheinbarer Eloquenz und Souveränität kann es schnell vorbei sein wie mit der Eislaufpirouette vor dem angehimmelten Mädchen. Und wenn dann auch noch eine Kamera dabei ist: Schweißausbruch Hilfsausdruck, würde Simon Brenner vulgo sein Autor Wolf Haas sagen.
Jetzt weiß man schon: Wer beim ORF als Moderator bis in die „Zeit im Bild“ aufrückt, ist kein „Frischgfangter“ und musste etliche Schulungen und sonstige Hürden nehmen. Aber auch unter diesen gibt es offenbar welche, für die scheint das TV-Studio das ureigenste Biotop zu sein und das Sprechen vor Millionenpublikum so selbstverständlich wie das Reden daheim am Küchentisch.
Stefan Lenglinger ist ein Prototyp dafür. Ein junger Löwe, der wirkt wie ein alter Hase. Letztens legte der 28-jährige Wiener, der neben einem FH-Studium in Journalismus auch einen Master in Internationaler Entwicklung an der Universität in der Tasche hat, seine „Hilfskärtchen“ für ein sehr komplexes Interview mit einem Wirtschaftswissenschaftler aus den Händen wie ein lästiges Beiwerk und führte frei ein Gespräch, dass man am Ende sagen musste: Coole Socke!
Coole Socken hat Lenglinger, der während der Studienzeit modelte, wohl auch als Kicker an. Seit Kurzem für die Diözesansportgemeinschaft Vienna Falcons. 1 : 0 für das Allroundtalent. Respekt! Und: step ahead!
Michael Tschida