Weihnachten zu Hause

Von der Suche im Winterparadies: Die altbackene Ausgangssituation wird in dieser norwegischen Serie zeitgemäß aufgearbeitet: Johanne kündigt ihrer Familie an, zum Weihnachtsessen ihren Freund mitzubringen. Welchen Freund? Diesen muss die Krankenschwester erst aus dem Männer- (und Frauen-) Pool fischen. Die im herrlich verschneiten Bergwerksstädtchen Røros gedrehten Folgen sind wunderbar dazu geeignet, die Sehnsucht nach Weihnachtsidyll zu befriedigen. Zugleich bricht sie alte Muster auf und ist im Kern eine Geschichte über starke Frauen, Clowns und ein bisschen Wahnsinn. Netflix

A Christmas Number ONe

Thrashmetal und Jingle Bells: Alljährlich stellt sich im musikvernarrten Großbritannien die Frage: Wer ist in den Charts die „Christmas Number One“? Die desillusionierte Musikmanagerin Meg Rai (Freida Pinto) braucht einen Hit, um die Boyband „Five Together“ aus der Talsohle zu holen. Theoretisch gibt es den perfekten Weihnachtshit, geschrieben von Blake Cutter (Iwan Rheon), dem Bassisten einer Thrashmetal-Band. Doch Meg und Rai sind sich alles andere als grün. Sympathisch, aber nicht zuckersüß – und ja, auch traurig. Sky

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Wenn der Hund ganz laut jault: Die deutsch-tschechische Produktion ist ein typischer Fall von Weihnachtssozialisation der Pre-Streaming-Ära: Beim Wort Aschenbrödel bellt der Pawlowsche Hund irgendwas mit Weihnachten, Familie und Christbaum. Alle Jahre wieder führt das Aschenbrödel den vorlauten Prinzen nach allen Regeln der Kunst an der Nase herum. Beliebt ist der Film wie eh und je: Viele Streamingdienste haben den Film im Angebot. Die Neuauflage (Prime) ist nett, aber verblasst deutlich neben dem Original.
Am 24. Dezember in ORF 1 um  8.20 Uhr, ARD um 12.10 Uhr, NDR um 16.05 Uhr. Dazu auf Amazon & Netflix.

The Christmas Chronicles

Santas kleine Schlingel: Streamingdienste führten zu einer Renaissance der Weihnachtsfilme. Der Grund: Während die Erntezeit in den Kinos kurz ist, kehren die Genrefilme auf den Plattformen Jahr für Jahr zurück. Die „Christmas Chronicles“ sind eine Folge dieser Entwicklung: Kurt Russell wird als Santa von zwei Kindern ertappt, als er die Geschenke austeilt. Es kommt noch schlimmer: Die Geschwister verstecken sich in seinem Schlitten, und bevor man sich versieht, gilt es wieder einmal, das Weihnachtsfest zu retten. Netflix

Christmas Flow

Kollidierende Welten mit Witz: Den Eiffelturm sieht man nur aus der Ferne, wenn man aufs Dach der Hochhaussiedlung steigt. Aber Journalistin Lila (Shirine Boutella) hat anderes zu tun, als romantisch verklärten Mumpitz von sich zu geben. Gemeinsam mit zwei Freundinnen hat sie die Feminismus-Plattform „Die Simones“ gegründet. Auf ihrer Abschussliste: Rapper Marcus (gespielt vom Rapper Tayc), der nicht gerade mit frauenfreundlichen Liedern auffällt. Sympathische Miniserie, die mit französischer Leichtigkeit selbst in einer Weihnachtsserie politische Themen unterbringt. Netflix

Hard Love

Weihnachten in Tinder-Zeiten: Der Albtraum im Kosmos von Wisch-und-Weg-Datingportalen ist die nackte Lüge: Wer beim ersten Date entdecken muss, dass der Gegenüber bei Alter oder Aussehen geschummelt hat, der wird selten positiv überrascht. Im Fall von Natalie (Nina Dobrev) ist es Josh (Jimmy O. Yang), der nicht ist, der er vorgab. Blöd nur, dass sich Natalie gleich zu seinem Weihnachtsfest einlud. Der Handlungsverlauf ist von Beginn an sonnenklar, die Rollen klar aufgebaut. Eine herrlich seichte, weihnachtliche Romantikkomödie. Netflix