Der ORF hat schnell auf die viel diskutierte Moderation von Roman Rafreider im abendlichen "ZIB Flash" in ORF 1 reagiert. Am Mittwochvormittag wurde die Suspendierung für den 52-Jährigen ausgesprochen, mittlerweile hat der Sender auch das weitere Vorgehen festgelegt.

"Der ORF hat sich mit Roman Rafreider auf eine sechsmonatige Auszeit beziehungsweise unbezahlte Beurlaubung geeinigt", heißt es vom Küniglberg auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Nach Ablauf dieser Cool-Down-Phase soll der Anchorman wieder in sein Dienstverhältnis zurückkehren. Offen bleibt, ob er wieder den "ZIB Flash" und die "ZIB Nacht" präsentieren darf. "Der genaue Einsatzbereich ist dann festzulegen", heißt es in einer Mitteilung.

Rund 400.000 Zuseher konnten am Dienstagabend Rafreider beobachten, wie er sichtlich beeinträchtigt durch die Sendung führte. Mit schwerer Zunge moderiert er das Nachrichtenformat und zeigte deutliche Artikulationsprobleme. Die "ZIB Nacht" im Anschluss wurde ihm erspart, kurzfristig sprang sein Kollege Martin Thür ein.

"Ich war komplett benommen"

Gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" hat Rafreider mittlerweile bestätigt, dass er kurz vor der Sendung von einem Todesfall im Umfeld des Moderators erfahren hatte. Entgegen anders lautenden Medienberichten handelte es sich dabei aber nicht um Rafreiders Vater. Gegenüber 20min.ch sagte er: "Ich habe am Abend vor der Sendung etwas wirklich Schlimmes erfahren. Dann habe ich eine Beruhigungstablette gekriegt, weil ich fast kollabiert wäre". Die Wirkung der Medikamente habe er unterschätzt: "Ich war komplett benommen und durch den Wind", so der Moderator. "Ich dachte, ich schaff's und keiner merkt’s. Das war leider ein Fehler."