Anfang nächster Woche finden die Hearings für die Leitung der Chefredaktion von ORF III statt. Wie berichtet, soll "ZiB2"-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher die Favoritin für den Posten sein. Eine offizielle Bestätigung seitens des ORF gab es mit Verweis auf den nicht abgeschlossenen Prozess gegenüber der APA nicht. Lorenz-Dittlbacher würde auf Ingrid Thurnher folgen, die mit 1. Jänner zur Radiodirektorin bestellt wurde und Monika Eigensperger nachfolgt.
Die Politikjournalistin Lorenz-Dittlbacher arbeitet seit 1999 für den Sender, seit elf Jahren moderiert sie abwechselnd mit Armin Wolf unter der Woche die "ZiB2". Im Sommer präsentierte sie zum ersten Mal die ORF-"Sommergespräche". Vorgängerin von ihr war in der ZIB 2 Marie-Claire Zimmerman.
Im September erhielt die Anchorwoman den renommierten Axel Corti Preis und kritisierte in ihrer Preisrede Entwicklungen in der politischen Kommunikation. „Wir dürfen uns von Message Control nicht leiten lassen.“ Egal, von welcher Partei oder welchen Interessen diese komme.
Ihre Vorgängerin bei ORF III, Ingrid Thurnher, baute den Kultursender zum Informationssender aus und verstärkte das Profil unter anderem mit dem Vormittagsprogramm „ORF III aktuell". Der Begriff Nischensender ist in Bezug auf ORF III irreführend: Einerseits dient der Sender dem ORF mit exquisitem Programm als glaubwürdige Rechtfertigung des öffentlich-rechtlichen Status. Andererseits liegt ORF III bei der Quote auf Schlagdistanz mit Konkurrenten wie ATV und klar vor den jungen Nachrichtensendern oe24.tv und Puls 24.
Wer folgt in der ZIB 2?
Die besten Karten dürfte die Niederösterreicherin Margit Laufer, die schon während der Sommergespräche die Position von Lou Lorenz-Dittlbacher einnahm und dafür positives Feedback erhielt. Fix dürfte sein, dass neben Wolf und Thür eine Frau nachrückt.