Egal, wie die Einschaltquote ausfallen wird: Thomas Gottschalk legte Wert darauf, nicht in den Verdacht zu kommen, dass er mit der Show "40 Jahre Wetten, dass ....?" ein neues Kapitel aufschlagen will. "Sowohl James Bond als auch ich, wurden vom Zeitgeist eingeholt", schmunzelte der 71-Jährige. Welche Summe durch diese Jubiläumsausgabe auf seinem Konto landet, bleibt ein Geheimnis des ZDF. Früher bekam Gottschalk pro "Wetten, dass...?"-Sendung eine kolportierte Gage von 100.000 Euro.
Die Couch war noch die gleiche; abgestaubt aus der Requisite im Scheinwerferlicht einer vergangenen Fernseh-Welt. „Wetten, der – Wetten, die – Wetten, dass“, scherzte der 71-Jährige über das Gendern und präsentierte als erstes Wette mit Michelle Hunziker als Patin einen Hund (den Parson Russell Terrier Uno), der den Müll genauer trennte als so manch Erwachsener. Gewonnen!
Phänomenale Choreografie beim ersten Show-Act des einmaligen Abends: Helene Fischer performte „zu zweit“, wie Gottschalk sie augenzwinkernd ankündigte, die aktuelle Single „Null auf 100“, ihre Coverversion eines niederländischen Hits. Und war Patin der Kinderwette: Der achtjährige Emil durchquerte verkehrt – mit den Füßen in den Handschlaufen – einen U-Bahn-Waggon. Toll gemacht! Fischer lud ihn gleich als Akrobat für ihre nächste Tournee (2023) ein.
Kommentar von Elisabeth Zankel
Österreich kam zumindest ein bisschen vor: An der Außenwette (auf einem Sportplatz unweit des Messezentrum) war ein sportliches Team aus Linz beteiligt. Und brachte das neue ZDF-Showgesicht als Außenmoderator ins Bild: Giovanni Zarrella.
Kurios: Zwei Schwestern erkannten Pop-Hits von Madonna und den Beatles am Klobürsten-Geräusch. Dafür ging der neue Titel von Udo Lindenberg und seinem Panikorchester noch nicht so schnell ins Ohr.
Ein Dartspieler wollte blind die geforderten Länder auf einer Weltkarte treffen. Verloren! Da Benny und Björn von ABBA die Wettpaten waren, musste deren Wetteinsatz eingelöst werden. Und da wurde dem Publikum eine einzigartige Kombination geboten: Da die ABBA-Damen in Nürnberg fehlten, sang Popschlager-Queen Fischer den Evergreen „S.O.S.“, begleitet von Benny am Klavier. Einer der Reize von Liveshows. Und endlich wieder einmal keine Casting-Show für die ganze Familie!
Fazit: Ein entspannter Abend mit Charme, aber auch Längen und Retro-Gefühl. Sowie immer wieder mit viel Bussi Bussi. Denn Gottschalk, der mit seiner Vergesslichkeit souverän umging, war geimpft, getestet– und sogar „geduscht“, wie er anmerkte.
Schön: "Wetten, dass . .?"-ErfinderFrank Elstner durfte die letzte Wette präsentieren. Und da war ein Bagger im Einsatz, was sonst?! Mit der Baggerschaufel mussten Frisbees gefangen werden. Klappte leider nicht.
Mit 41 Prozent der Televoting-Stimmen (50.000 Euro als Gewinn) wurde der Dartwerfer Leon Krampe Wett-König. Eine feine Entschädigung.
Im Schnitt 13,8 Millionen Zuschauer verfolgten das Gottschalk-Comeback im ZDF. Auf ORF 1 sahen durchschnittlich 897.000 Menschen zu.
Ist der Vorhang nun gefallen?