Invasion, das klingt schnell und zielgerichtet. Doch bei der Serie „Invasion“ (Apple TV+) fallen die Aliens nicht mit der Tür ins Haus. Die Macher, die Produzenten des Sci-Fi-Erfolges „Der Marsianer“, setzen zunächst geografische Ankerpunkte: Oklahoma, Tokio, New York, Großbritannien, Afghanistan. Dort positioniert man höchst unterschiedliche Protagonisten und Konstellationen. Eine junge Familie, die Eheleute vor der Trennung, ein US-Soldat im Einsatz, eine Schülergruppe auf Schulausflug, eine Mitarbeiterin der japanischen Raumfahrtbehörde, ein Sheriff irgendwo im Nirgendwo. Und die Aliens? Die lassen sich Zeit, die Einschläge kommen punktuell – ein Satellit stürzt ab, eine Rakete wird touchiert, eine große Grube im Maisfeld.
Sie sind unsichtbar, aber sie sind hier. Zunächst erscheint der deutsche Titel „Infiltration“ unpassend, aber so ist ihre Vorgehensweise: Da ist der Handyempfang weg, dort funktioniert der Fernseher nicht, ein schleichendes Einnehmen. Währenddessen werden die zwischenmenschlichen Kalamitäten ins Visier genommen. Die Spannung steigt, weil sich in den Mikrokosmen die Konflikte verschärfen. Und plötzlich, wenn der Druck am Anschlag ist, dann sind sie da. Dabei hätte man sie gar nicht gebraucht, so sehr taucht man in die zwischenmenschlichen Dramen ein, die sich vor dieser Drohkulisse abspielen. Die sind laut, leise, einsam, wütend, verzweifelt. Auch, weil in allen die Erkenntnis reift, dass, wenn diese beständig kommunizierende Welt ihr kommunikatives Sicherheitsnetz verliert, alle auf sich allein gestellt sind.
„Invasion“ auf (Apple TV+)