Fünfter Abend, Halbzeit bei den "Dancing Stars", die am Freitag, so meinen manche, ohne die stärkste Komponente auskommen mussten: die grandiose Livemusik im großen ORF-Ballroom. Weil die Promitänzer und -tänzerinnen zu einem Lied tanzen durften, das ihnen besonders ans Herz gewachsen ist, wurde ausnahmsweise mit (teilweise etwas lieblos gestückelten) Originalversionen gearbeitet. Das Konzept der "Magic Moments" war auf Taschentuchmomente programmiert und einige Tränen flossen tatsächlich.
Karina Sarkissova gab an diesem Abend die gute Punktefee, Balázs Ekker das kritische Auge und Maria Santner die herzliche Seele. Soweit die traditionelle Rollenvergabe im Ballroom.
Caroline Athanasiadis suchte sich mit "Ultraleicht" von Andreas Bourani ein Lied, von dem sie sagt, dass darin die Essenz der Beziehung zu ihrem Mann liege. Die Kabarettistin hatte in der Vorwoche mit Danilo Campisi für einen Staffelhöhepunkt gesorgt, 29 Punkte waren damals die Belohnung. Karina fand diesmal den Auftritt "verblüffend", "das ist wie ein Sonnenaufgang", möchte aber noch mehr Persönliches von Caroline sehen. Ungewöhnlich der Tipp von Balázs, der sich Fehler wünscht, um das Duo "menschlicher" zu machen. Für einen fast fehlerlosen Tanz gab es 28 Punkte.
Ex-Rennradfahrer Bernhard Kohl suchte sich ein Lied aus, das ihn "immer begleitet" hat, wie er Moderatorin Mirjam Weichselbraun erzählte. Gemeinsam tanzte er mit Vesela Dimova zu "The Final Countdown" von Europe. Balázs war wohlwollend, erinnerte Kohl aber daran, hin und wieder einmal zu atmen. Maria Santner sah eine "ehrliche Performance". 20 Punkte gab es als Lohn.
"Feeling Good" von Michael Bublé hat sich Nina Kraft ausgesucht. "Jeder Tag eine neue Chance", sei das Thema des Liedes und ihr Motto, erklärt die ORF-Moderatorin. "Du bist Woche für Woche für mich wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man rauskriegt", bewegte sich Maria Santner in der Bewertung auf den Spuren von Forrest Gump. Karina sah einen "Magic Moment" mit einem "emotionalen, perfekten Tanz". Kritischer war Balázs, der sich mehr Tempo und Kontrast gewünscht hätte, es sei "ein bissl fad" gewesen. 22 Punkte sind es am Ende.
Ein echtes Herzensthema ist für Faris Rahoma die Musik David Bowies. Er entschied sich für eine Live-Version von "Let’s Dance" mit Tina Turner. Diese Leidenschaft übertrug sich auf die Bühne, inklusive eines Sofa-Saltos am Ende. Rahoma: "Diese Lebensfreude wollten wir mit den Leuten teilen". Für Karina ist er Favorit auf den Sieg, sie war begeistert, wünscht sich aber noch mehr Freude im Gesicht. Den Kritischen gibt wieder einmal Balázs: "Ich hätte es wilder erwartet." Es habe sehr viele Unsicherheiten gegeben und der "Magic Moment" habe gefehlt. Logische Folge: 21 Punkte.
Interessante Einblicke in ihren Umgang mit Niederlagen gab Jasmin Ouschan im Einspieler vor ihrem Tanz mit Florian Gschaider. Als Lied suchte sie sich "This Is Me" von Leela James aus. "Ich verbinde mit diesem Song viele Emotionen, harte Zeiten, mit viel Zweifel", erklärte Ouschan, als sie und ihr Tanzpartner am Ende des Tanzes feuchte Augen bekamen. Das weichte dann auch das Herz von Balázs auf, der sich für diese Emotionen im Tanz bedankte. Maria: "Du hast es jetzt so extrem schön vertanzt", das sei ein "absoluter Magic Moment gewesen." Die grandiose Performance wurde mit 27 Punkten belohnt.
Boris Bukowski tanzte zu Boris Bukowski mit dem schlüssigen Titel "Tanz mit mir!". "Wenn du so weitertust, ich schwör ich kauf' dein Album", sagt Balázs über den Tanz. Was er noch lobend erwähnt: Wie man mit so wenigen Schritten so viel erzählen kann. Begeistert vom Tänzer Boris ist hingegen Karina - die sich den Musiker für eine kleine Einlage von Julia Burghardt ausborgt. Dafür gab es erstaunliche 22 Punkte.
Den Abschluss gab Staffel-Favoritin und ORF-Moderatorin Kristina Inhof. Gemeinsam mit Dimitar Stefanin brachte sie Power und Bewegung auf den Tanzboden zurück. Zu den Drehungen erschallte im Ballroom "Physical" von Dua Lipa. Maria Santner sah "Lebensfreude pur" und eine "ehrliche Performance". Karina war nicht so angetan: Das Outfit sei nicht ihr Geschmack, und auch vom Tanz war sie nicht übermäßig angetan. Balázs fand den Tanz perfekt und zeigte zum ersten Mal an diesem Abend eine ehrliche Begeisterung. Als Lohn gab es 25 Punkte.