20 Nominierungen für den wichtigsten US-Fernsehpreis „Emmy“: So viele hatte bisher nur „30 Rock“ geschafft. Diesen Rekord hat nun jüngst „Ted Lasso“ eingestellt, die Comedyserie um einen amerikanischen Football-Trainer, der unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach England gelockt wird, um dort dank sportlicher Ahnungslosigkeit einen Fußball-Erstligisten in den Ruin zu treiben.
Stattdessen lehrt Schnauzerträger Ted, von Jason Sudeikis hinreißend und mit perfektem Timing gespielt, abgetakelte Kicker, zermürbte Fans und die verbitterte Klubbesitzerin, dass sich mit unerschütterlicher Nettigkeit nicht nur die Welt, sondern auch der Sport verbessern lässt. Das klingt erst einmal nach überzuckerter Kalenderspruch-Comedy, entpuppte sich in Staffel 1 aber bald als lockdownerhellende Mischung aus gutem Schmäh und beachtlicher Emotionalität.
Staffel 2, seit Freitag in wöchentlichen Folgen zu haben, schließt da nahtlos an – mit einem Auftakt, der wenige Wochen nach dem Elfer-Desaster der Engländer bei der Fußball-EM vielleicht eine Spur zu nah am wirklichen Leben einschlägt. Und doch darf „Ted Lasso“ weiterhin als das Sanostol unter den Unterhaltungsserien gelten: Dank der rundum positiven Energie, die der Titelheld verströmt, wirkt ihre regelmäßige Einnahme jedenfalls konstitutionsstärkend.
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Ute Baumhackl