„Sommergespräche“ auf Puls4 und Puls24 im Rückspiegel
Als könnte man nur im Sommer plauschen; als würde nicht ohnehin tagein, tagaus im Fernsehen diskutiert und politisiert. Das „Sommergespräche“ stammt aus einer Zeit, als es noch ruhige Wochen im Jahr gab, in denen bloß das Planschen aus den Freibädern zu vernehmen war. Das Sommerloch gibt es heute nur noch als Mythos – auf „Sommergespräche“ will trotzdem kaum ein Medium verzichten.
Das erste TV-„Sommergespräch“ des Jahres liefert traditionell das Privatfernsehen. Schon der Beginn war ein Höhepunkt: Zehn Minuten lang flanierten Puls4-Gastgeberin ManuelaRaidl mit Beate Meinl-Reisinger (Neos) durch den Burggarten, umgeben von Stadt-Natur, Passanten und Picknickdeckenbewohnern. Es wurde gegrüßt, gewunken, neugierig gestarrt. Kurzum: Die Peripherie war zu Beginn aufregender als das Gespräch.
Spätestens als die beiden, im Palmenhaus sesshaft wurden, wurde es politisch relevant. Raidl, die ursprünglich aus dem Unterhaltungssegment stammt, überzeugte als aufmerksame Gesprächspartnerin, Meinl-Reisinger blieb trotzdem in der Wohlfühlzone – mag daran liegen, dass sich bei Puls4 die Politiker den Ort aussuchen dürfen. Ein Vorschlag: Nächstes Jahr darf die Konkurrenz den Ort auswählen. Wo würde Herbert Kickl wohl Sebastian Kurz hinschicken? Oder Sebastian Kurz Pamela Rendi-Wagner?