Auf der Rennstrecke war es am Sonntag MaxVerstappen, der sich in seinem Red Bull-Boliden erneut den Sieg beim Formel 1-Rennen in Spielberg holte - mehr dazu hier. Spannend war aber auch der Wettstreit der TV-Sender: Erstmals zeigten der ORF und ein Privatsender das selbe TV-Event und begegnen sich - so war es zu erwarten - aus Quotensicht auf Augenhöhe. Hintergrund ist eine österreichische Kuriosität: Während sich die beiden österreichischen Sender alle anderen Grand Prix alternierend aufteilen, zeigten beide das Formel 1-Wochenende gleichzeitig.
Der Sieg im prestigeträchtigen Quotenduell ging überraschend klar an den ORF: Im Schnitt 677.000 Zuschauer verfolgten das Rennen, damit lagen die Zahlen nur knapp unter dem ORF-Durchschnitt in dieser Saison (710.000 Zuschauer). Der Marktanteil betrug hohe 46 Prozent. Die Quote wäre auch ohne die Konkurrenz aus Salzburg bemerkenswert, was zur Erkenntnis führt, dass die zweigleisige Übertragung dazu geführt haben dürfte, dass insgesamt mehr Menschen das Rennen vor dem Fernseher verfolgten.
ServusTV, das heuer erstmals die Formel 1 überträgt, hatte bei seinen bisherigen Rennen einen Schnitt von 622.000. Den zweiten Verstappen-Sieg wollten sich 112.000 vom Motorsportexperten Andreas Gröbl kommentieren lassen - Marktanteil 7,6 Prozent). Im Vergleich zum ersten Verstappen-Sieg in der Vorwoche (534.000 Seher und Seherinnen) ist das ein deutlicher Rückgang. Damit schaffte es das Formel 1-Rennen auch nur auf den dritten Platz (hinter "Servus Nachrichten" und "Links.Rechts.Mitte") im Tagesranking des Mateschitz-Senders.
Servus nimmt Niederlage "sportlich"
Beim Salzburger Sender hat man sich offenkundig mehr erwartet: "Die Quoten am vergangenen Wochenende nehmen wir sportlich." Der ORF habe "die Werbefläche im Rahmen der UEFA Euro für die Bewerbung des Formel-1-Heim-Grand-Prix optimal ausgereizt", zudem hätten die "über Jahrzehnte aufgebauten Sehgewohnheiten" den Unterschied gemacht.
ServusTV und ORF übertragen die Rennsportserie bis einschließlich 2023, der Grand Prix von Österreich wird auch in den kommenden Jahren gleichzeitig übertragen. "Bei den bisherigen exklusiven Live-Übertragungen bei ServusTV haben wir stets bewiesen, dass wir uns als Formel-1-Neueinsteiger bereits auf demselben Quoten-Niveau bewegen wie der ORF", heißt es vom Salzburger Privatsender, der nächstes Jahr eine Gelegenheit zur Revanche hat.
Besitzer des Formel 1-Rechtepakets ist ServusTV, der ORF tritt als Sublizenznehmer auf.