Arnold Schwarzenegger hat schon Recht: Bei der Klimakonferenz „Austrian World Summit“ in Wien mahnte er in seiner Rede, dass „die Menschen Ermutigung brauchen, nicht nur Bedrohungen und Verzweiflung“, gerade in Krisenzeiten. Dieses Plädoyer ging speziell auch an die Medien.
Stimmt der eherne Leitsatz „Only bad news are good news“ also mehr denn je? Nun, das „Only“ ist einmal sicher falsch. Außerdem besagt eine Studie der University of California in Los Angeles: Je gravierender Informationen vom Üblichen abweichen, desto höher ist die erzielte Aufmerksamkeit – egal, ob diese negativ oder positiv sind.
„Hund biss Mann“ oder „Mann biss Hund“: Ehrlich, was würden Sie eher lesen (auch wenn Hundebeißer natürlich nicht positiv sind)?
Generell geht es ja nie nur um die Meldungen an sich, sondern auch um deren Einschätzung, Gewichtung, Häufung, Positionierung... Und da kann es durch die Betriebsblindheit von uns Journalisten oft ganz schön dunkel werden. Ein Paradebeispiel aus den eigenen Reihen: Da gab es an einem Märztag vor ein paar Jahren eine Chronik-Doppelseite, auf der wir u. a. von einem Grubenunglück in Peru, einem Amoklauf mit fünf Toten in Utah und einem durch Elektroschocker-Einsatz der Polizei vereitelten Attentat in London berichteten. Und zwischen all dieser Herrlichkeit auf Erden stand das hübsche Eigeninserat: „Die Kleine Zeitung wünscht Ihnen frohe Ostern!“
Michael Tschida