Klara Sonntag. ARD-Mediathek
Ja, natürlich kann man sich fragen: Haben wir das jetzt auch noch gebraucht? Noch eine Krimi-Reihe? Längst kann man kaum ein Programm mehr einschalten, ohne über Mord und Totschlag zu stolpern. Schon 2015 ergab die Rechnung eines Journalisten allein für ZDF und ZDFneo 4500 Morde pro Jahr. Wurscht, denn die Quoten geben den Krimi-Machern recht. Das unangefochtene Flaggschiff ist nach wie vor der Tatort, aber auch „Marie Brand“ kratzt in Deutschland gerne an der Neun-Millionen-Marke und erfreut sich auch hierzulande großer Beliebtheit.
Seit 23. April geht Hauptdarstellerin Mariele Millowitsch allerdings fremd. Als „Klara Sonntag“ spielt sie eine robuste Bewährungshelferin, die erst dann zum Einsatz kommt, wenn der Täter gefasst ist. Was als fröhliches Gerichtssaal-Musical beginnt (was für ein Intro!), endet mit zerschlagenem Geschirr und verwirrten Gefühlen. Denn Klara wurde als Kind auf einer Parkbank zurückgelassen und an einem Sonntag von der Fürsorge übernommen – daher ihr Nachname. Viel persönliches Schicksal wird hier klug mit den Kriminalfällen verknüpft und kommt als gelungene Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor daher.
Haben wir das jetzt auch noch gebraucht? Nicht unbedingt. Aber nun darf’s gern ein bisserl mehr sein.