Dreimal ging der „Starmania“-Sieg bisher nach Tirol, einmal nach Wien. Und in Erinnerung bleiben von den vier „Gekrönten“ der bisherigen Staffeln Michael Tschuggnall (2003) und Nadine Beiler (2007). „Nach dem Sieg habe ich recht wahllos ausgesucht, wo ich auftrete. Ich wurde als Teeniestar gebucht und vermarktet, was ich nie sein wollte“, sagt der zweifache Familienvater, der nach seinem Informatik-Studium heute als Programmierer arbeitet.
Bis zum Finale hatte in jeder der neun ORF-Shows Oberösterreicherin Christina Stürmer beim Televoting die Nase vorne gehabt – und galt als klare Siegerin. Doch dann trat der Faserschmeichler aus Hall nicht mit einer Coverversion eines bekannten Hits, sondern mit der Eigenkomposition „Tears of Happiness“ auf, für die er sich selbst am Klavier begleitete – damals konnte sich der ORF eben noch als Vorreiter bei Castingshow-Abläufen rühmen.

Das Liebeslied für seine damalige Freundin und heutige Frau Claudia konnte 53 Prozent von (heute sagenhaften) mehr als drei Millionen Stimmen per Telefon oder SMS auf sich vereinen. Da riefen manche freilich mehrfach an, doch auch die Quote bleibt heute Wunschdenken: Durchschnittlich 1,6 Millionen Zuschauer lockte die finale Entscheidung im ORF an. 2003 wurde ein Album, das schlicht seinen Namen trug, veröffentlicht, 2005 folgte die CD „Phoenix“.

Im Frühjahr 2007 tauchte Tschuggnall noch als „Dancing Star“ auf dem Bildschirm auf (Platz vier), doch dann wurde es ruhig um ihm. Und er hadert nicht damit. „Speziell zu mir hat die Popstar-Marke gar nicht gepasst“, sagt der 39-Jährige, so sehr er das Musizieren noch immer liebt. Nun daheim in Telfs im Keller.

Nadine Beiler hingegen reizt das Pop-Business nach wie vor; die 30-Jährige aus Inzing, die nun in Wien lebt, arbeitet derzeit an neuen Songs. Nach dem Sieg 2007 vor Tom Neuwirth alias Conchita wurde sie allerdings von der Plattenfirma in eine Stil-Richtung gedrängt, die sie gar nicht wollte: Das schlagerhafte Debüt-Album „Komm doch mal rüber“ hielt sich auch nur fünf Wochen in den Charts.

Auftrumpfen konnte sie mit ihrer gesanglichen Leistung beim Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf, wo sie mit der Ballade „The Secret Is Love“ für Österreich nach mehrjähriger Pause das Finale erreichte (insgesamt Platz 18, aber Rang fünf bei den Fachjurys). Sie schaut „Starmania 21“ nur deshalb, „wenn ich in danach in Interviews gefragt werde, aber über die hohe Zahl von 64 Kandidaten habe mich schon gewundert“.
„Heute weiß ich: Für den ORF ist es eine Quoten-Show, für ihn bedeuten wir Kandidaten als Menschen nichts“, sagt Nadine Beiler. Zuletzt stand sie auf Puls 4 im Rampenlicht, wo sie als Yeti die erste Staffel von „The Masked Singer Austria“ im Spätherbst 2020 gewann.

P. S.: Gewonnen haben außerdem Verena Pötzl (2004) und Oliver Wimmer (2009). Hier der ESC-Auftritt von Nadine: