Auf Jan Böhmermann ist Verlass: Er liefert. Am Freitagabend hat er sich in seinem ZDF Magazin Royale mit der deutschen Regenbogenpresse angelegt. Verlage wie Burda, Bauer und Funke nehmen mit bunten Klatschblättern und den darin abgedruckten Unwahrheiten Millionen ein. Nun schlägt Böhmermann zurück: Er hat mit seinem Team eine den Klatschblättern täuschend ähnliche Illustrierte gedruckt, die nun in einer Auflage von immerhin 500.000 Stück im Handel zu haben ist.
Ganz nach dem Vorbild der Yellow Press nimmt der TV-Satiriker mit seinem knallbunten "Freizeit Magazin Royale" jene Verleger aufs Korn, die mit erfundenen Schlagzeilen über Royals und Stars von Helene Fischer ("Helene und ihr Thomas - Aus der Traum") bis Michael Schumacher ("Sein neues Leben!") und Helmut Kohl ("Lebendig eingemauert!") Geld scheffeln. Und er schlägt sie mit ihren eigenen Mitteln: Er erfindet grelle Schlagzeilen, die mit der Wahrheit höchstens marginal zu tun haben.
Und er nutzt dabei genau jene rechtliche Lücke aus, der sich auch die deutsche Klatschpresse bedient: Unwahrheiten, die vor Gericht nicht halten, müssen online geschwärzt werden - aber bis dahin sind die gedruckten Auflagen längst verkauft. Genauso macht es nun Böhmermann mit seinem bunten "Freizeit Magazin Royale": Dessen Website ist größtenteils geschwärzt - die gedruckte Version aber ist schon ausgeliefert.
Der Aufmacher im typisch reißerischen Stil zeigt ein Porträt von "Verleger-König" Hubert Burda und dazu die Schlagzeile: "Wie er mit Intrigen, Inzucht und Inkontinenz Millionen machte". Die zweitgrößte Titelstory spottet über Verlegerin Yvonne Bauer: "Schädel Schock - Wie lange liegt sie noch im Koma?"
Es seien "32 kunterbunte und juristisch hochproblematische Seiten", versprach Böhmermann in der Sendung: "Mal gucken, wie sich das verkauft." Im Editorial der Illustrierten verspricht Böhmermann dann nochmals zu enthüllen, "was die funkelnde Glitzerwelt von Stars, Sternchen und Hochadel für deutsche Verlagsdynastien sind: entmenschlichte Berichterstattungsobjekte, über die man schreiben kann, was man will, solange es sich gut verkauft."