Wie schon in Staffel eins ging eine "echte" Sängerin als Siegerin auf Puls 4 hervor: Sandra Pires entschlüpfte dem Kostüm des Babyelefanten und konnte von Vorjahresgewinnerin Nadine Beiler die Trophäe entgegen nehmen. Dem jungen Pubikum musste man den Promi-Status der 51-Jährigen wohl erklären. Ihren einzigen Pophit hatte Pires, eine portugiesisch-österreichische Künstlerin, 1997 mit „Here I Am“, einer Coverversion von Eros Ramazzottis „Adesso tu“. Sie tanzt auf allen möglichen Kirtagen, war auch bei den Vereinigten Bühnen Wien im Einsatz und hat einen weniger klingenden Namen als die vor ihr in dieser zweiten „Masked Singer“-Staffel Demaskierten wie Klaus Eberhartinger, Nicole Beutler, Roberto Blanco, Lizz Görgl und Cesár Sampson. Als Jury fungierte ein von einem Marktforschungsinstitut zusammengestelltes Zuschauer-Panel aus 1000 Österreichern, das mangels Live-Shows die Aufzeichnungen in Köln online im Februar verfolgen konnte und abstimmte.
Bei der Donau-Nymphe war sich das Rateteam fast einig gewesen: Schauspielerin Edita Malovcic, die als Madita auch gesanglich tätig ist, war nach all den Indizien unter dem Kostüm vermutet worden - und es war auch so! Silber für die 43-Jährige, die kürzlich im ZDF-Krimi „München Mord“ zu sehen war und sich bei den "Dancing Stars" 2020 mit Rang sieben zufrieden geben musste.
Bei der Gelse konnte man im Laufe dieser Staffel wilde Spekulationen hören, man tappte stets im Dunkeln. Weder Manuel Rubey noch Florian Silbereisen noch Thomas Brezina noch Amadeus-Gewinner Norbert Schneider noch ein Skispringer steckten unter dem Kostüm: Bronze ging an "Soko"-Kitzbühel Jakob Seeböck, der kürzlich das Finale der ORF-Krimiserie in Tirol abgedreht hat.
Was Seeböck und den anderen gezahlt wurde, bleibt ein Geheimnis von Puls 4. Laut Brancheninsidern bewegen sich die Gagen je nach Popularität zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Mirjam Weichselbraun dürfte als Moderatorin deutlich mehr ausgehandelt haben. Ob sie aber im Herbst in den ORF-Ballroom zurückkehren wird, steht in den Sternen. Auf dem Küniglberg gibt man sich dazu sehr bedeckt, zudem steht eine dritte Staffel von „Masked Singer Austria“ im Raum – die Frage ist nur, wann. Da Puls 4 dafür das Kölner TV-Studio seines Konzernbruders ProSieben braucht, ist der heimische Privatsender davon abhängig, wann die Deutschen ihre dann schon fünfte Staffel produzieren.
Da mit den Masken der Marktanteil verdoppelt wurde (Senderschnitt: 3,3 Prozent; „The Masked Singer Austria“: sieben Prozent), setzt Puls 4 weiterhin auf Shows. In der jungen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen wurden mit dieser Staffel bis zu zwölf Prozent erreicht. Das Finale verfolgten im Schnitt 277.000 Seher. Am 12. April startet daher „Show Your Talent“, wo sich jeweils drei Talente aus dem gleichen Genre – etwa Tiertrainer, Magier, Jongleure, Pole-Tänzerinnen oder Akrobaten – matchen. Im Herbst wird wieder „Ninja Warrior Austria“ ausgerufen, wo die Kandidaten Kraft, Ausdauer, Mut und Schnelligkeit auf einem Parcours beweisen müssen.