Zugegeben, es gehört echt viel Fantasie dazu, sich ein Wesen aus einem Yeti und einer Tiefkühlwaffel auszudenken. Wobei: Man gewöhnt sich schnell daran. Waffles und sein kleiner Freund Mochi, der vermutlich aus der Verbindung von zwei Mochis hervorgegangen ist, wachsen einem schnell ans Herz. Auch, weil sich viel drängendere Fragen auftun: Ist eine Tomate nun eine Frucht oder ein Gemüse?
Ah, haben wir Sie also erwischt! Wenn Sie das jetzt nicht zweifelsfrei beantworten können, dann ab zur Nachschulung! Alibihalber mit Nachwuchs, der ist nämlich die Zielgruppe der neuen Netflix-Serie „Waffles + Mochi“. Das sind zwei Handpuppen, die bei einem Supermarkt anheuern und quer durch die Welt düsen, um sich bei Produzenten und StarköchInnen wie Samin Nosrat oder José Andrés das Kochen, Produkte und die Freude am Essen erklären lassen. Witzig, kurzweilig und mit einem unverblümten Ansatz zur Weltverbesserung.
Das kommt nicht von ungefähr, wenn man die Produzenten kennt: Michelle und Barack Obama. „Waffles + Mochi“ ist aus ihrer Produktionsfirma „Higher Ground“. Jedes ihrer Produkte hat die gleiche Stoßrichtung: den Blick auf die Welt verändern und mehr Solidarität erreichen. Damit hält „Waffles + Mochi“ nicht hinterm Berg. Bisweilen wirkt das dann ein bisschen zu konstruiert, wenn man etwa aus einem Erdapfel Lebensweisheiten ableiten will: „Das, was zählt, ist im Inneren zu finden.“ Weniger ist oft mehr, wie man übrigens auch vom Kochen weiß.