Wenn Harald Krassnitzer heute zum „Bergdoktor“ (ORF 2, 20.15 Uhr) zurückkehrt, dann wird er dies nicht in der Rolle des Doktor Justus Hallstein tun. Stattdessen spielt der gebürtige Salzburger in der 90-minütigen Winterspezialausgabe einen Wiener Banker, der gemeinsam mit seiner Bergführerin (Liliane Zillner) in Bergnot gerät.
Nach 13 Staffeln mit Hans Sigl als Alpenarzt Martin Gruber gerät beinahe in Vergessenheit, dass die ORF-ZDF-Serie schon davor unter anderen Vorzeichen hocherfolgreich war: Gerhard Lippert suchte 1996 nach 60 Folgen neue Herausforderungen und übergab das Zepter an Krassnitzer, der bis zur vorläufigen Einstellung 1998 die Hauptrolle der Serie übernahm. Jene 36 Folgen mit Krassnitzer haben seither im Fernseharchiv Staub angelegt: Zuletzt war er 2001 in einer Wiederholung als Bergdoktor im ORF zu sehen.


788.000 Zuseher hatte die letzte Staffel im Durchschnitt. Zudem liegt der Marktanteil deutlich über dem Senderschnitt von ORF 2. Die andauernde Beliebtheit des „Bergdoktor“ lässt sich auch, aber nicht nur durch Zahlen belegen: Selbst Frauenrechtlerin und Publizistin Alice Schwarzer bekannte vor einigen Wochen: „In dieser wirklich guten Unterhaltungsserie ist der Feminismus angekommen.“
Gedreht wurde die 14. Staffel im Coronajahr inklusive Abstandsregeln und mehrerer Testungen pro Woche. Den speziellen Bedingungen zum Trotz habe man den Dreh durchziehen können, erklärte Hauptdarsteller Hans Sigl zufrieden: „Mit einem großartigen Team haben wir das wirklich super gerockt.“ Sigl sieht in der Serie einen guten Ausgleich zur Realität, wie er gegenüber der Deutschen Presseagentur ausführte: „Wir erzählen emotionale Geschichten, bei denen der Zuschauer froh ist, das Thema Corona für 90 Minuten ausblenden zu können.“


Inhaltlich könnten in der neuen Staffel – die regulären Folgen werden ab 13. Jänner gezeigt – Fakten geschaffen werden: Eine Hochzeit (für Gruber?) soll anstehen.