Das war diesmal, am Mittwochabend, eine ganz besondere „Licht ins Dunkel“-Gala im ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg. Denn nicht nur Bundepräsident und Bundeskanzler machten ihre Aufwartung und agierten am Spendentelefon, es war auch ein ganz besonderer Stargast gekommen. Andrea Bocelli, der bereits in seiner Kindheit auf tragische Art erblindete Sänger, trat mit Ehefrau Veronica vor die Kamera und sang Kostproben aus seinem neuen Album „Believe“.
Der nun 62-Jährige, der mit einer eigenen Foundation Bildungsprojekte in aller Welt unterstützt (er erbaute zum Beispiel acht Schulen in Italien und Haiti), über die aktuelle CD: „Ich bin mit diesem Album auf die Spuren spiritueller Musik zurückgekehrt, und es erinnert mich an meine Anfänge vor etwas über zwanzig Jahren. Damals nahm ich ‚Arie Sacre’ auf und ich wurde ausgelacht. ‚Davon wirst du höchstens fünf Stück verkaufen’, ließ mich die Fachwelt wissen, ‚davon zwei an Mamma und Tante. Nun: Es wurde die bestverkaufte Klassik-Aufnahme aller Zeiten…“
Auf „Believe“ hat er auch zwei sehr prominente Duett-Gäste: CeciliaBartoli und AlisonKrauss, die meist ausgezeichnete Lady in der Geschichte des Grammy. Sein Kommentar: „Mit Cecilia Bartoli verbindet mich eine langjährige Freundschaft, es war eine schöne Gelegenheit, sie wiederzusehen. Und an Alison, mit der ich ‚Amazing Grace’ singe, liebe ich ihre schöne, sanfte Stimme, die wunderbar zur Spiritualität des ganzen Albums passt“. Noch ein Leckerbissen ist eine bisher unveröffentlichte Komposition des Großmeisters EnnioMorricone.
Mit seiner jetzigen, zweiten Ehefrau hat er eine Tochter namens Virginia, die, wie er erzählt, ebenfalls sehr musikalisch ist: „Sie spielt auch Klavier und spricht viel besser Englisch als ich. Als ich sie einmal auf Englisch ansprach, antwortete sie auf Italienisch. Als ich sie fragte, warum, antwortete sie: ‚Papa, ich weiß doch, wie es um dein Englisch steht. . .“
Am 12. Dezember wird es übrigens im Teatro Regio di Parma einen ganz besonderen Auftritt des Weltstars geben, an dem alle Welt via Streaming teilnehmen kann: „Ich bin vor meinen Konzerten immer sehr nervös, weil ich Angst vor dem Publikum habe. Diesmal aber bin ich noch nervöser, weil – wegen Corona – k e i n Publikum dabei ist“.
Rückkehr 2021
Erfreulich: Im kommenden Jahr gibt es in Österreich ein Wiedersehen mit ihm. Die heuer wegen Corona ausgefallenen Konzerte werden am 11. September im Klagenfurter Wörthersee Stadion und am 6. November in der Wiener Stadthalle nachgeholt.
Luigi Heinrich