Bei 300.000 Euro tönte das Horn am 16. November gegen 21 Uhr in ORF 2, die Sendezeit war vorbei. Erst heute stellte Armin Assinger dem Oberösterreicher Christoph Götzendorfer, Jahrgang 1985, die Millionenfrage. Und sie lautete:
Namensgebend für die „Waldorfschule“ war eine ... ?
A: Märchensammlung
B: Reformpädagogin
C: Zigarettenfabrik
D: Glaubensgemeinschaft
Hätten Sie es gewusst? Acht Kandidatinnen und Kandidaten hatten es vor dem zweifachen Vater Götzendorfer aus Esternberg (Bezirk Schärding), der sich besonders für Geschichte und Politik interessiert, geschafft und alle Fragen in der ORF-Millionenshow" richtig beantwortet. Zuletzt wurde im Juni 2018 bei Hooman Vojdani, ein Unternehmensberater aus dem Burgenland, der Konfettiregen ausgelöst.
Der Exportleiter löste Antwort C! Und war damit der neunte Millionär. Der zwei Monate still halten musste: Der ORF teilt sich das Quizstudio in Köln-Hürth mit RTL ("Wer wird Millionär?"), aufgezeichnet wurden die am 16. 11. und heute ausgestrahlten Sendungen bereits Ende September. Götzendorfer hatte eine Schweigeklausel wie jeder Kandidat bis zur Ausstrahlung.
Assinger gestand nach der Aufzeichnung im Kölner Quizstudio: „Für mich war, um in der Sportsprache zu sprechen, der Big Point die Frage nach den Briefen von Beethoven bei der 75.000-Euro-Hürde. Spätestens da habe ich bemerkt, dass er sich wirklich strategisch durchdacht - Stichwort Beethoven-Jahr 2020 - auf diese Sendung vorbereitet hatte. Da habe ich mir gedacht, bei diesem Mann könnte die Million in Gefahr sein!"
Wir baten den Quiz-Millionär zum Interview:
Hat sich Ihr Leben eigentlich schon seit 16. November geändert, indem sich viele ehemaligen Freunde bei Ihnen nach der ORF-Sendung gemeldet haben?
CHRISTOPH GÖTZENDORFER: Es haben sich viele ehemalige Wegbegleiter aus Schul- und Studienzeiten gemeldet und mich beglückwünscht. Das hat mich natürlich sehr gefreut, aber mein Leben ist noch ziemlich unverändert.
Wie haben Sie sich denn daheim vorbereitet?
CHRISTOPH GÖTZENDORFER: Ich habe mir ein Lexikon der Allgemeinbildung gekauft und durchgeackert, habe viel Zeit auf Wikipedia verbracht und habe mich noch intensiver mit dem aktuellen Zeitgeschehen befasst. Bei der einen oder anderen Frage hat sich die Vorbereitung auch wirklich bezahlt gemacht.
Man spürte jedenfalls kein Zittern bei der Millionenfrage!
CHRISTOPH GÖTZENDORFER: Ich wusste die Antwort, als ich die Frage gelesen habe. Die Option, die 300.000 Euro zu nehmen, gab es daher nicht.
Seit wann haben Sie denn versucht, Kandidat zu werden?
CHRISTOPH GÖTZENDORFER: Das erste Mal muss zu Beginn meines Wirtschaftsstudiums 2004 gewesen sein, danach habe ich es in unregelmäßigen Abständen immer wieder einmal probiert. Zum Glück hat es jetzt endlich funktioniert.
Werden Sie durch die gewonnene Million beruflich kürzertreten?
GÖTZENDORFER: Nein, das habe ich derzeit nicht vor. Aber in diesen turbulenten Zeiten ist es sehr angenehm zu wissen, dass man verschiedene Möglichkeiten hat, sollte es einmal nicht so gut laufen.
Welche Quiz-Sendungen verfolgen Sie sonst gerne?
GÖTZENDORFER: Ich sehe mir nur hin und wieder Quiz-Sendungen an. Wobei ich sagen muss, dass „Die Millionenshow“ aufgrund der Gewinnstufen für mich am spannendsten und reizvollsten ist.
Wurde die Sendung mit der Millionenfrage noch am gleichen Tag Ende September wie die erste Show aufgezeichnet, oder mussten Sie einen Tag oder gar zwei Wochen warten?
GÖTZENDORFER: Gott sei Dank lagen zwischen den beiden Aufzeichnungen nur rund 30 Minuten. Ansonsten wäre auch mein Nervenkostüm irgendwann einmal gerissen.
Hier kann man seine Quiz-Fragen noch einmal nachspielen: