Nicht für die Sendung wurde eine Moderatorin gefunden, sondern die Moderatorin fand ihre Sendung: Leona König führt ab 6. Dezember auf ORF III durch die achtteilige Reihe „Stars & Talente“. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Ex-Frau des Industriellen Peter König engagiert sich seit Jahren leidenschaftlich für die musikalische Nachwuchsförderung, gründete 2016 einen internationalen Verein für den hochbegabten Klassiknachwuchs und initiierte den Musikförderpreis „Goldene Note“.
Die Finalisten dieses Wettbewerbes stehen im Mittelpunkt des TV-Formats, in dem Talente auf Stars wie Erwin Schrott, Plácido Domingo oder Elina Garanca treffen. Für König sei es „irrsinnig wichtig“, den Jungen nicht nur Preise zu bieten, sondern „eine breite Bühne“. Gut funktioniert hat das bereits bei der heuer erstmals im ORF übertragenen „Goldenen Note“ mit 130.000 Zuschauern.
Schon heute würde der ORF mit Hochkultur ein Millionenpublikum erreichen, verweist ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auf Übertragungen wie das Neujahrskonzert. Nun gehe es darum, sich um die Stars der Zukunft zu sorgen: „Wir wollen die nächste Künstler-Generation ,made in Austria’ bei ihren ersten Schritten begleiten.“ ORF III-Chef Peter Schöber sieht „Stars & Talente“ wiederum als Fortsetzung der Nachwuchsarbeit, die der Kultursender leistet, etwa mit dem Filmförderprogramm „Pixel, Bytes + Film“ oder „Writer in Residence“-Stipendien.
Die Jungtalente kennenlernen
Es gelte, junge Talente zu finden, zu fördern und zu begleiten, erklärt Leona König und hofft auf nachhaltige Begegnungen zwischen den Stars und dem Klassik-Nachwuchs, damit sie im „besten Fall gemeinsam auf der Bühne stehen“. Drei Folgen wurden bereits abgedreht, weitere entstehen unter anderem bei der „Licht ins Dunkel“-Gala. Jede Episode ist als Mischung aus Künstlerporträt, Konzert, Interview und Einblicken in den Probenprozess angelegt, jeweils mit einem Star und Talenten. Gedreht wurde unter anderem in der Wiener Staatsoper und im Wiener Konzerthaus.
Wien erweist sich in Zeiten eingeschränkter Reisefreiheit als Glücksfall für das Format, betont König: „Wir haben sehr viele große Künstler, die hier wohnen“ – und viele, die gerade Zeit haben.