Dokumentarfilm statt klassisches Defilee: Giorgio Armani verzichtet im Rahmen der Mailänder Modewoche auf die übliche Präsentationsform und zeigte seine Kollektion Frühling-Sommer 2021 in einem Dokumentarfilm, der auf dem italienischen TV-Sender „La 7“ lief.
„Pensieri senza tempo“ („Zeitlose Gedanken“) lautet der Titel des Videos, in dem die 45-jährige Karriere des Stardesigners gezeigt wird. Hinzu präsentierte der Modeschöpfer seine jüngsten Kreationen, 99 Stücke. Darin spielen klar geschnittene, oft einfarbige Kreationen die Hauptrolle. „Die Leute wissen nicht, was hinter einer Modeschau steht, mit diesem Video zeige ich es ihnen“, sagte der 86-Jährige.
Im Flm fasst Armani seine Modephilosophie zusammen: „Mode ist der Zeit voraus und interpretiert die Gegenwart. Nur wenn es nicht überflüssig ist, ist das Schöne zeitlos“. Er diktierte auch seine Regeln beim Tragen eines Kleides. „Man muss sich kennen, gut wählen, ein Kleid tragen und sich nicht von ihm tragen lassen“, betonte der Nobelschneider, der stets auf schlichte Linien und auf Einfachheit gesetzt hat. „Modern zu sein, heißt einfach sein“, lautet sein Credo.
Auf Defilees mit Gästen hatte Armani schon vor Ausbruch der Epidemie verzichtet. „Ein Video kann zwar nicht eine echte Modeschau ersetzen, doch im Moment gibt es keine Alternativen“.
In Mailand laufen noch bis Montag (28. September) die Modepräsentationen für Frühjahr und Sommer 2021. Dabei hoffen viele Marken auf einen Neustart in der Branche, die unter dem Corona-Lockdown gelitten hat. Es gibt mehr digitale Shows als Live-Events.