Der ORF sendet die Preisverleihung, die im hauseigenen Fernsehtheater am Küniglberg stattfindet, nicht live, sondern schneidet mit und bringt eine Zusammenfassung einen Tag danach“, war in der Kleinen Zeitung im Mai 2002 über die dritte Verleihung des Amadeus Awards zu lesen. Womit dokumentiert ist: Der österreichische Musikpreis wurde seit Beginn oft stiefmütterlich behandelt. „Er bringt dir eigentlich gar nichts“, klagte etwa Sandra Pires, 2000 als beste Solokünstlerin national ausgezeichnet. Als sich der ORF zwischendurch vom Amadeus verabschiedete und Puls 4 bzw. ATV die Verleihung ausstrahlten, konnten gerade einmal 67.000 Zuschauer angelockt werden. Am Abend gab es coronabedingt keine Live-Show, die Gewinner 2020 waren zu Einzelaufnahmen gebeten worden.
Prämiert wurden:
- Seiler und Speer für den Song des Jahres („Her Inspektor“).
- Voodoo Jürgens für das Album des Jahres („’S klane Glücksspiel“).
- Bilderbuch als Live-Act des Jahres. Die Band triumphierte zudem in der Kategorie Pop/Rock.
- Lemo als Songwriter des Jahres („Alte Seele“).
- Die Band Anger erhielt den FM 4 Award.
In den Genre-Kategorien wurden so gevotet:
- My Ugly Valentine gewannen in der Kategorie Alternative.
- Bei Hard & Heavy ging der Amadeus an Russkaja.
- Bei Electronic & Dance ging Parov Stelar als Sieger hervor.
- Die Konkurrenz im Bereich Schlager und Volksmusik ließ Melissa Naschenweng hinter sich.
- Bei Jazz/World/Blues konnte sich einmal mehr die Formation 5/8erl in Ehr´n freuen.
- In der Kategorie HipHop/Urban gewann RAF Camora.
Unmut im Vorfeld des Jubiläum-Amadeus hatte es bezüglich der Nominierungen gegeben. Allein mit dem Ernst-Happel-Stadion und den Heimspielen in Schladming hatte Andreas Gabalier letztes Jahr wohl genügend Karten verkauft, um als Live-Act des Jahres nominiert zu werden. Doch der Steirer wurde nicht genannt. Für das Lebenswerk wurde, wie berichtet, Universalpoet André Heller ausgezeichnet.