Ein tyrannischer Nachbar, der fremde Gärten umgrub, um dort nach Edelmetallen zu suchen, wird ermordet. War er vielleicht kurz davor, auf etwas zu stoßen, das besser im Verborgenen bleiben sollte? Während ORF 1 heute um 20.15 Uhr eine Wiederholung aus dem Frühjahr 2018 zeigt ("Auf gute Nachbarschaft"), laufen in Kitzbühel die Dreharbeiten für die finale Saison. Noch bis Mitte Dezember entstehen in Tirol die 13 Folgen der 20. Staffel von "Soko Kitzbühel" mit Julia Cencig, Jakob Seeböck, Ferry Öllinger, Veronika Polly, Heinz Marecek und Andrea L’Arronge.
Doch was kommt danach? Welcher Schauplatz mit neuen Impulsen könnte auf den Bildschirm kommen? Wird es womöglich ein Soko-Team in Graz oder Linz geben? Die "Soko Graz" (oder "Soko Mur") ist eine Option.
Derzeit laufen intensive Verhandlungen mit dem ZDF, ohne dessen Budget die Krimiserie nicht finanzierbar ist. Die pessimistische Variante: Den Deutschen könnte ein Soko-Team aus Österreich genügen („Soko Donau“ bzw. „Soko Wien“, wie es im ZDF heißt) und sie sparen weitere rot-weiß-rote Ermittler ein. Lisa Totzauer, Channelmanagerin von ORF 1, erklärte jedenfalls hoffnungsfroh auf Anfrage: „Ich sehe es als riesige Chance, das beliebte Soko-Format weiterzuentwickeln, es urbaner, jünger und moderner zu machen.“
Auch Programmdirektorin Kathrin Zechner spricht davon, „gemeinsam mit dem ZDF zu neuen Ufern aufzubrechen“. Wird ein Soko-Team in einer neuen Stadt aufgestellt, soll es jedenfalls ein jüngeres Publikum als die Kitzbühel-Schnüffler ansprechen. Bei den 12- bis 49-Jährigen kam ORF 1 sowohl mit Erstausstrahlungen als auch Wiederholungen auf 14 Prozent Marktanteil. Staffel 19 (Februar bis Mai 2020) erreichte im Schnitt 616.000 Zuschauer, die laufenden Wiederholungen locken durchschnittlich 480.000 Seher an. Verkauft wurde die Krimiserie u. a. nach Litauen, Frankreich, in die Schweiz, nach China und in den Iran.