In seiner ersten großen Geschichte widmete sich "Addendum", das Medienprojekt von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, im September 2017 dem Thema Asyl ("Asyl. Ein Konzept von gestern?"). Die journalistische Grundausstattung des Projekts blieb bis heute gleich: tiefgehende Recherchen und Geschichten, die man in dieser Form nirgendwo sonst in Österreich lesen kann. Schnell entwickelte sich "Addendum" zu einem der spannendsten Rechercheprojekte im heimischen Journalismus.
Etwas weniger als drei Jahre später wird "Addendum" eingestellt: "Nach eingehender, von wechselseitiger Wertschätzung geprägter Diskussion sind Dietrich Mateschitz als Stifter der Quo Vadis Veritas Privatstiftung und Michael Fleischhacker als Geschäftsführer der Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH zu dem einvernehmlichen Entschluss gekommen, die Aktivitäten der Stiftung und die Rechercheplattform Addendum einzustellen", heißt es in einer Aussendung.
Von der Einstellung von "Addendum" sind insgesamt 57 Mitarbeiter betroffen. Alle wurden bereits beim AMS zur Kündigung angemeldet. Chefredakteur und Geschäftsführer Michael Fleischhacker soll offenbar erst am Montag von der Beendigung des Medienprojektes erfahren haben. Einige Mitarbeiter erfuhren es erst heute per offizieller Aussendung.
Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz wollte mit "Addendum" das zu Ergänzende liefern, das in klassischen Medien fehlt, und damit eine Lücke in der Medienlandschaft schließen. Das lateinische Wort "Addendum" bedeutet "das Hinzuzufügende". Als Ziel hatte man sich gesteckt, mit den Werkzeugen investigativer, journalistischer Recherche und Datenanalyse zu einem vollständigeren Bild der Wirklichkeit beizutragen.
Mateschitz will neue Wege gehen
Es sei nicht gelungen "trotz erheblichen Mitteleinsatzes und einer Reihe erfolgreicher und relevanter Rechercheprojekte" die Ziele der Stiftung in "ausreichendem Maß zu erfüllen". Künftig wolle sich Dietrich Mateschitz in seinen journalistischen Aktivitäten stärker "auf lösungsorientierte Projekte jenseits der politischen Alltagsauseinandersetzungen zu konzentrieren". Was auf diese Ankündigung des 76-Jährigen folgen soll, vielleicht ein neues Medienprojekt, ist nicht bekannt.
"Talk im Hangar-7" wandert zu Servus TV
Der "Talk im Hangar-7" auf Servus TV, der zuletzt von der Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH gestaltet wurde, wandert wieder in die redaktionelle Verantwortung von Servus TV. Der Salzburger Sender bestätigte gegenüber der APA einen entsprechenden Bericht der "Salzburger Nachrichten". QVV-Geschäftsführer Michael Fleischhacker bleibt Moderator der Diskussionssendung.