Die gute Nachricht gehört an den Beginn. Also: „Dark“, das erste deutsche Serien-Vehikel für Netflix, ist nach etlichen Manövern kreuz und quer durch die Zeiten wohlbehalten gelandet. Mehr noch. Die Story rund um einen vertuschten AKW-Störfall in einem deutschen Provinzkaff, 2017 vor dem Start der ersten Staffel oft milde belächelt, sorgt für Top-Bewertungen und Kultstatus. Dies verwundert nicht. Die üppige Mixtur aus Mystery, Horror, Science-Fiction, Hokuspokus, Love-Story, Schöpfungsmythen und trivialen Abstechern in Bereiche der Zeitschleifen ist massentauglicher Stoff von der Stange. Mit feinen schauspielerischen Leistungen.

Ein Manko des Serien-Dreiteilers sind die Unmengen an Erzählfäden, die mit vielen Verrenkungen erst wieder halbwegs plausibel verknotet werden müssen. Und fast schon amüsant sind die unentwegten Zeitreisen, die für dichten Kolonnenverkehr sorgen. Selbst die populären Babyelefanten bekämen da Platzangst.

Keine Zukunftsangst muss das clevere Duo Baran bo Odar (Regie) und Jantje Friese haben. Die nächste Netflix-Serie ist bereits fixiert. Und ein Blick in die Kristallkugel sagt uns, dass Anja Plaschg alias Soap & Skin, die nicht nur die Titelmusik beisteuerte, weltweit um etliche Fans reicher ist. Ja, ja, so rosig kann „Dark“ sein.